Auf seiner seiner Jahrespressekonferenz warnt der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) vor dem Schwarzmarkt und damit verbundenen Fehlentwicklungen. Der DSWV untersuchte im Februar 2022 im Rahmen einer Marktstudie 507 Online-Glücksspielseiten. 240 dieser Seiten boten Sportwetten an und ermöglichten es, deutschen Kunden ein Konto zu eröffnen.
Luka Andric, Hauptgeschäftsführer des DSWV, äußerte sich zu diesem Ergebnis:
Nur 36 Anbieter verfügen über eine bundesweite Erlaubnis, um diese Spiele im Netz zu veranstalten … Inzwischen gibt es zudem zahlreiche weitere Websites, die sich jeder Kontrolle, Regulierung und Besteuerung entziehen. Es droht ein substantieller Teil der Spieleinsätze deutscher Kunden zu nicht erlaubten Schwarzmarktanbietern abzuwandern”. (Quelle: DSWV)
DSWV-Präsident Mathias Dahms sieht die Politik und die deutschen Behörden – vor allem im Hinblick auf die WM 2022 – in der Pflicht, gegen den Schwarzmarkt und damit Anbieter vorzugehen, die ohne deutsche Lizenz in Deutschland Sportwetten anbieten. Dahms warnt auch davor, illegale Sportwetten zu unterschätzen.
“Wenn die Kanalisierung der Spieler zu legalen Angeboten in Zukunft nicht besser funktioniert, droht neben dem Verlust der Steuereinnahmen auch eine dauerhafte Abwanderung der Spieler an den Schwarzmarkt. Verbraucher- und Jugendschutz finden dort nicht statt”, so Dahms auf dswv.de.
Der DSWV bringt auch eine Umfrage von YouGov ins Spiel, die er in Auftrag gegeben hat. Bei der Frage nach den Kriterien, die für ein Angebot sprechen, landete das Vorhandensein einer deutschen Erlaubnis nur auf Rang 8. Ganz vorne lagen attraktive Wettquoten und hohe Boni.
Sportwettenmarkt wieder stabilisiert
Auf der Jahreshauptversammlung des DSWV kam auch auf den Umsatz im Jahr 2021 zu sprechen. Gab es im “Corona-Jahr” 2020 noch Umsatzrückgänge von ca. 21 %, stabilisierte sich der Markt 2021 auf das Niveau davor.
Ca. 9,4 Milliarden Euro Spieleinsätze und 470 Millionen Euro gezahlte Sportwettsteuer entsprechen etwa der Höhe des Jahres 2019.