Eine Woche nach den Lauberhornrennen in Wengen steht mit den Hahnenkammrennen in Kitzbühel der zweite große Klassiker des Skiwinters auf dem Programm.
Neben Super-G und Kombination am Freitag sowie dem Slalom am Sonntag hat die Abfahrt am Samstag auf der Streif den höchsten Stellenwert. Jeder Abfahrer, der etwas auf sich hält, möchte zumindest ein Mal auf der wohl schwierigsten Strecke im Skizirkus gewinnen.
Selbst erfahrene Rennfahrer begegnen der Streif stets mit großem Respekt. Nicht zu Unrecht, denn ein Sturz endet nicht selten im Krankenhaus. Diese Erfahrung musste bereits im Training der Österreicher Max Franz machen, der sich Knie- und Sprunggelenksverletzungen zuzog und die Saison beenden muss.
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Svindal dominiert die Saison
Erfahrungen mit schweren Verletzungen hat auch der Norweger Aksel Lund Svindal. Nachdem er die komplette abgelaufene Weltcupsaison verpasste, kehrte der mehrfache Weltmeister, Weltcup- und Olympiasieger aber in dieser Saison stärker denn je zurück.
Svindal gewann in diesem Winter bereits die Abfahrten von Lake Louise, Beaver Creek, Gröden und Wengen. Nur in Santa Caterina landete er als Siebenter im geschlagenen Feld. Dort gewann der Franzose Adrien Theaux, der sich allerdings in den anderen vier Rennen nicht im Vorderfeld platzieren konnte. Platz sieben in Wengen blieben neben seinem Sieg die beste Ausbeute.
In der Saison 2012/13 gewann Svindal den Super-G von Kitzbühel, ein Sieg auf der Abfahrt fehlt dem Norweger allerdings noch. In dessen Abwesenheit siegte in der letzten Saison – auf allerdings stark verkürzter Strecke – sein Landsmann Kjetil Jansrud, der in diesem Winter aber noch nicht an seine Vorjahrserfolge anschließen konnte.
Platz zwei in Beaver Creek blieb bisher das beste Saisonresultat des letztjährigen Gesamtsiegers im Abfahrts-Weltcup.
Video: Die Kamerafahrt des ehemaligen Kitzbühel-Siegers Hans Knauß im Januar 2014, als zuletzt die gesamte Strecke in Angriff genommen werden konnte. (Quelle: YouTube/Hans Knauß)
Reichelt als erster Herausforderer
Mit dem Österreicher Hannes Reichelt (2014) und dem Italiener Dominik Paris (2013) sind heuer noch zwei weitere Fahrer im Start, die bereits einen Abfahrtssieg in Kitzbühel feiern durften. Beide zählen auch heuer zum Favoritenkreis.
Auf Reichelt liegen die Hoffnungen der österreichischen Mannschaft, die in den vergangenen Jahren ihre Sonderstellung verloren hat. Neben Reichelt, der in den letzten beiden Rennen in Santa Caterina und Wengen jeweils Platz zwei belegte, schaffte es nur Klaus Kröll vergangene Woche am Lauberhorn als Dritter auf das Podest.
Für den Abfahrts-Weltcupsieger von 2011/12 war es nach mehreren Verletzungen in den vergangenen Jahren ein kaum erwartetes Comeback in der Weltspitze. In Kitzbühel gilt er dennoch als Außenseiter, obwohl er dort 2009 immerhin einen Sieg im Super-G verbuchen konnte.
Abbildung oben: Die Wettquoten auf den Sieg in Kitzbühel bei Wettanbieter Interwetten.
Für die Wettanbieter ist Svindal der klare Favorit, dem allenfalls Hannes Reichelt gefährlich werden könnte. Als gefährlicher Außenseiter wird der Italiener Christof Innerhofer betrachtet, der zuletzt in Santa Caterina und Wengen mit den Plätzen vier und fünf aufhorchen ließ.
Sein Landsmann Dominik Paris landete am Lauberhorn mit Platz vier erstmals in dieser Saison im Spitzenfeld und wird in Kitzbühel zu beachten sein. Neben seinem Abfahrtstriumph auf der Streif vor drei Jahren feierte er im Vorjahr auch einen Sieg im Super-G.
Ein Sieg im Rennen am Samstag wäre für die Buchmacher mit Quoten um 25,0 dennoch eine Überraschung. Demnach wird allgemein ein Duell zwischen Aksel Lund Svindal und Hannes Reichelt erwartet.
