Nur einen Tag, nachdem in Paris der Europameister 2016 gekrönt wurde, fällt in Deutschland bereits der Startschuss zum nächsten EURO-Turnier; genauer gesagt zur U19-EM.
Acht Mannschaften umfasst das Teilnehmerfeld, welches auf zwei Gruppen aufgesplittet wird. Pro Vorrunden-Quartett erreichen zwei Teams die K.o.-Phase. Zudem erhalten sämtliche Halbfinal-Teilnehmer ein Ticket für die FIFA U20-WM 2017 in Südkorea.
Ebenfalls für die Weltmeisterschaft qualifiziert ist der Sieger des Play-off-Duells der beiden Gruppendritten.
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Das Erreichen eines WM-Startplatzes ist auch das erklärte Ziel des DFB-Nachwuchses. „Wir wollen mit den U-Teams an möglichst vielen Turnieren teilnehmen, um die Ausbildung in den Vereinen mit internationalen Turnieren abzurunden“, so Nachwuchs-Coach Guido Streichsbier.
Laut Meinung der Buchmacher sollte dies für die jungen DFB-Kicker kein allzu großes Problem darstellen, schließlich geht der Gastgeber als Favorit ins Turnier.
Gelingt es Spielern wie Philipp Ochs (Hoffenhheim), Max Besuschkow (Stuttgart) oder Maximilian Mittelstädt (Hertha), die hohen Erwartungen zu erfüllen, wäre dies der vierte EM-Titel (1981, 2008, 2014) für Deutschland in dieser Altersklasse.
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Ebenfalls Chancen auf den Turnier-Sieg dürfen sich die englischen Nachwuchs-Spieler ausrechnen. Zwar hat England erst einmal ein U19-Turnier (1993) gewinnen können, die starke Qualifikation, in der die Three Lions den nicht qualifizierten Titelverteidiger und Rekordsieger Spanien auf Rang zwei verwiesen, hinterließ aber sowohl bei diversen Experten als auch den Wettanbietern einen bleibenden Eindruck.
Eines der Aushängeschilder im englischen Nationalteam ist zweifelsohne Lewis Cook. Trotz seines noch jungen Alters bringt es der Leeds-Spieler bereits auf beachtliche 80 Einsätze in der zweiten englischen Liga.
Nachteil: Schon in der Vorrunde kommt es für die Insel-Kicker knüppeldick, denn neben den Junioren aus Holland muss die englische Auswahl auch noch mit Frankreich und Kroatien in den Ring steigen. Beide Nationen haben sich viel für das Turnier auf deutschem Boden vorgenommen – erst recht nach der vielversprechenden EM-Qualifikation.
So erlitten Kroatien und Frankreich in der zweiten Quali-Phase (genannt Elite Runde) weder ein Gegentor noch hatte man Verlustpunkte zu verzeichnen.
Österreich: Der gefährliche Underdog
Spannend bleibt auch die Frage, wie es den Österreichern im Turnier ergehen wird. Bei den Buchmachern wird die Alpenrepublik, die zum bereits dritten Mal in Folge bei einer U19-EM antritt, als klarer Außenseiter geführt.
Allerdings hat die Truppe von Teamchef Rupert Marko eine beindruckende Qualifikation hingelegt: Von den insgesamt sechs absolvierten Qualifikationsspielen behielten die Austro-Kicker in fünf die Oberhand; nur einmal musste man sich mit einer Punkteteilung zufriedengeben. Hinzu kam dann noch ein stolzes Torverhältnis von 15:2.
Mit Fabian Gmeiner, Stefan Peric (beide Stuttgart), Stefan Posch (Hoffenheim) und Patrick Hasenhüttl (Ingolstadt) stehen gleich vier ÖFB-Spieler bei einem deutschen Erst- oder Zweitligisten unter Vertrag.
Dennoch halten sich die Österreicher mit überzogenen Erwartungen zurück. „Unser Ziel ist es, uns mit den Besten zu messen. Dazu haben wir jetzt die Gelegenheit”, so Coach Marko, der davon Abstand nahm, eine genaue Zielsetzung für das Turnier herauszugeben.
Die ersten Rückschläge gab es für ihn und seine Mannschaft aber noch bevor die EM-Endrunde in Deutschland überhaupt begonnen hat. Wie unlängst in einer Aussendung mitgeteilt wurde, hat nach Dominik Prokop (Austria) und Konrad Laimer (Salzburg) nämlich auch Sandi Lovric für das Turnier keine Freigabe von seinem Verein (Sturm Graz) erhalten.