Für Angelique Kerber lief das Tennisjahr 2016 bislang wie geschmiert: Auf den Sieg in Brisbane und ihren sensationellen Australian Open-Triumph im Januar ließ die beste deutsche Tennisspielerin einen weiteren Turniersieg (Stuttgart) folgen.
Hinzu kommen die Silbermedaille bei den Olympischen Spielen in Rio sowie Finalteilnahmen in Wimbledon und Cincinnati.
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Vor wenigen Tagen hätte die Kielerin sogar beinahe als erste Spielerin nach Steffi Graf die Spitze der Weltrangliste erklommen. Doch der hierfür nötige Endspielerfolg in Cincinnati wollte nicht gelingen. Gegen die Tschechin Karolina Pliskova zog Kerber klar mit 3:6 und 1:6 den Kürzeren.
Nächste Chance in New York
Für die beste deutsche Tennisspielerin jedoch kein Grund, um Trübsal zu blasen. Erst recht, weil sich schon in wenigen Tagen die nächste Chance bietet, Serena Williams vom Tennis-Thron zu verdrängen.
Dann nämlich steigen in New York die US Open (29. August bis 11. September), das vierte und letzte Grand Slam-Turnier des Jahres!
Damen: Wer gewinnt die US Open 2016? Wettquotenvergleich:
Quoten: Stand 8. September 2016; Text: vor Turnier-Beginn
Und dort hat Konkurrentin Williams, deren Vorsprung nur noch überschaubare 190 Zähler beträgt, wesentlich mehr Punkte zu verteidigen als die 28-jährige Nummer zwei. Träumen ist also durchaus erlaubt.
Dies gilt freilich auch im Hinblick auf den zweiten Grand Slam-Triumph ihrer Karriere. Denn bei den Buchmachern schlägt Kerber mit guten Siegchancen in Flushing Meadows (Quoten um 12,0) auf.
Serena Williams einmal mehr Topfavoritin
Noch aussichtsreicher gehen nur die siebenfache Siegerin und Lokalmatadorin Serena Williams, French Open-Siegerin Garbiñe Muguruza (ESP) sowie die rumänische Weltranglistenfünfte Simona Halep ins Rennen.
Der US-amerikanischen Tennisqueen machen seit ihrem Wimbledon-Triumph vor knapp zwei Monaten allerdings schwere Schulterprobleme zu schaffen.
Ein vorzeitiges Aus wie unlängst bei den Olympischen Spielen (4:6, 3:6 in der 3. Runde gegen Elena Svitolina) scheint demnach keineswegs ausgeschlossen. Davon zeugen nicht zuletzt auch die für ihre Verhältnisse hohen Turniersieg-Quoten von bis zu 2,30 (bei Tipico und Interwetten).
Den Vergleich mit Muguruza und Halep muss Kerber ohnehin nicht scheuen. Geht es nach den Quoten der Wettanbieter, bewegt sich „Angie“ mit ihnen nahezu auf Augenhöhe. Gegen die Rumänin setzte sie sich überdies erst vor kurzem in Cincinnati klar in zwei Sätzen durch.
Sorgt Puig für einen weiteren Paukenschlag?
Ebenfalls weit oben auf der Titelrechnung: Monica Puig, die Goldmedaillen-Gewinnern von Rio. Die Puerto Ricanerin präsentierte sich am Zuckerhut in derart bestechender Form, dass die Wettanbieter nun gar keine andere Wahl haben, als auch in New York mit ihr zu rechnen.
Frag nach bei Angelique Kerber, für die im Finale gegen das druckvolle Spiel der erst 22-Jährigen kein Kraut gewachsen war. Dass die aktuelle Nummer 34 der Tenniswelt dennoch zu stattlichen Quoten um 30,0 gehandelt wird, dürfte daher nicht nur Freunde der Außenseitwette überraschen.
Weitere Geheimfavoritinnen sind in den Augen der Anbieter die zweifache Wimbledon-Siegerin Petra Kvitova (CZE) und Madison Keys (USA), die der Tschechin vor wenigen Wochen im Bronze-Duell von Rio unterlegen war.
Aus deutscher Sicht kommt hinter Kerber dagegen lange nichts. Wenn überhaupt, wird den formschwachen Fed Cup-Spielerinnen Andrea Petkovic und Sabine Lisicki etwas zugetraut. Die zuletzt stark aufspielende Laura Siegemund wird von den Bookies derweil erst gar nicht berücksichtigt.
Findet der „Djoker“ zurück zur Frühjahrsform?
Verhältnisse die bei den deutschen Herren längst gang und gäbe sind. Neuerdings scheint nicht einmal mal mehr das langjährige Aushängeschild Philipp Kohlschreiber in den Wettbüchern auf.
Einzig Youngster Alexander, genannt „Sascha“, Zverev darf sich zumindest geringe Hoffnungen (Quoten um 150) auf den ganz großen Coup machen. Die erste Geige spielen aber freilich andere.
Allen voran Novak Djokovic (SRB), dem in Flushing Meadows einmal mehr die besten Titelchancen zuteilwerden. Daran ändert auch jene Tatsache nichts, dass sich der Weltranglistenerste und zweifache New York-Champion momentan mit rätselhaften Formschwankungen herumplagt…
Herren: Wer gewinnt die US Open 2016? Wettquotenvergleich:
Quoten: Stand 8. September 2016; Text: vor Turnier-Beginn
Seit er im Juni zum ersten Mal die French Open gewonnen hat, ist der Serbe bei drei Turnieren angetreten: Zwei davon (Wimbledon 3. Runde, Olympische Spiele 1. Runde) endeten unerwartet früh, eines (Canadian Open) entschied der „Djoker“ in gewohnter Manier für sich.
Nicht nur die Buchmacher sind daher gespannt, ob der Dominator der vergangenen Jahre in Flushing Meadows wieder in die Erfolgsspur zurückfindet. Zumal ihn vor allem die jüngste Erstrundenpleite in Rio schwer getroffen hat…
Da trifft es sich natürlich umso besser, dass sich mit Roger Federer und Rafel Nadal momentan zwei weitere „BigFour“-Akteure nicht ganz auf der Höhe ihres Schaffens befinden.
Federer, der die Saison aufgrund von chronischen Problemen bereits beendet hat, ist in New York erst gar nicht mit dabei. Der „Stier von Manacor“ bewies unlängst in Rio zwar ansteigende Form, bewegt sich derzeit jedoch nur im erweiterten Kreis der Weltspitze.
Murray mal wieder Herausforderer Nummer 1
Von seiner Schokoladenseite präsentiert sich im Sommer 2016 allein Andy Murray. Nach seinem zweiten Triumph in Wimbledon sicherte sich der Schotte vor kurzem auch das zweite Olympia-Gold seiner überaus erfolgreichen Karriere.
Kein Wunder also, dass die Bookies in ihm den stärksten Djokovic-Konkurrenten sehen. Außerdem mit in der Verlosung: Die ehemaligen Sieger Marin Cilic (2014) und Juan Martin del Potro (2009), deren Formkurven aktuell stark nach oben zeigen.
Cilic unterstrich dies erst vor wenigen Tagen mit dem Sieg beim Hartplatz-Klassiker in Cincinnati (Finalerfolg über Murray), Del Potro kurz davor mit dem Gewinn der Silbermedaille in Rio.
Nicht ausgeschlossen also, dass sich erstmals seit langem auch im Herrentennis wieder mit Außenseiterwetten großer Reibach machen lässt…