Es ist wieder angerichtet! Die Vierschanzentournee gehört zum Jahreswechsel dazu wie das Feuerwerk an Silvester oder das Neujahrskonzert am 1. Januar. Die Skispringer begehen ihren Jahresausklang traditionell in Oberstdorf, wo auch heuer am 30. Dezember das erste der vier Springen stattfinden wird.
Das Neujahrsspringen am 1. Januar in Garmisch-Partenkirchen ist wie gewohnt die zweite Station, ehe die 65. Ausgabe der Vierschanzentournee mit dem Bewerb in Innsbruck (4. Januar 2017) und dem Dreikönigsspringen in Bischofshofen ihre Fortsetzung findet.
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Die Organisatoren haben bereits grünes Licht gegeben. Auch wenn sich der Schneefall bislang in Grenzen gehalten hat, sind die Schanzen fertig beschneit und werden sich, so nichts Außergewöhnliches passiert, in einem Topzustand präsentieren.
“Wir konnten in allen Orten entsprechend beschneien”, erklärte Tourneepräsident Michael Maurer, der Vorsitzende des SC Partenkirchen. Organisatorisch ist also alles auf Schiene und auch sportlich haben sich mittlerweile die Favoriten herauskristallisiert – zumindest, wenn es nach Meinung der Wettanbieter geht.
Wer gewinnt die Vierschanzen-Tournee? – Wettquotenvergleich:
Quoten: Stand 04.01.2017; Text: Stand vor Tourneebeginn
Domen Prevc besonders heißer Siegeskandidat
Ganz oben auf dem Zettel mit den Titelanwärtern befindet sich der Slowene Domen Prevc, der jüngere Bruder von Peter Prevc, der sich im Vorjahr zum großen Tourneetriumphator gekürt hat. Der 17-Jährige ist erst seit einem Jahr im Weltcup aktiv und geht als Führender der Gesamtwertung in seine zweite Tournee. Im vergangenen Jahr kam der Jungspund über Rang 17 nicht hinaus.
Doch heuer ging dem “kleinen Prevc” der Knopf auf. Vier Weltcupsiege (Kuusamo, Klingenthal, Lillehammer und Engelberg, Anm.) bedeuten die souveräne Führung im Gesamtweltcup.
Sollte Prevc seine Form auch bei der Vierschanzentournee halten können, gehört der Slowene sicherlich zu den ganz heißen Anwärtern auf den Tourneesieg. Für diesen Fall hält Netbet das ca. 2,5-fache des Wetteinsatzes bereit.
Auch seinem um knapp sieben Jahre älteren Bruder Peter Prevc werden noch recht gute Chancen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung zugestanden. Gelingt dem 24-Jährigen die Wiederholung seines Tourneesieges aus dem Vorjahr, winkt bei Tipico der 13-fache Wetteinsatz.
Als die größten Herausforderer gelten bei Betsafe und Co. jedoch Daniel Andre Tande aus Norwegen und der Pole Kamil Stoch. Tande ist heuer im Weltcup noch ohne Sieg, springt aber beständig aufs Treppchen und rangiert im Weltcup hinter Prevc auf Platz zwei. Stoch holte sich im zweiten Lillehammer-Springen den Sieg.
Den beiden werden ähnliche Chancen auf den Gesamtsieg eingeräumt, William Hill würde im Erfolgsfall den Einsatz verfünffachen.
Hayböck für Tourneestart im Aufwind
Aus dem österreichischen Lager scheint Michael Hayböck, Tournee-Zweiter vor zwei Jahren und Dritter in der vergangenen Saison, rechtzeitig vor dem ersten Tourneespringen auf der Schattenbergschanze in Oberstdorf in Form zu kommen. Der Oberösterreicher holte sich im vorletzten Weltcupspringen in Klingenthal den Sieg.
So recht einordnen können die Online-Bookies die Siegesaussichten Hayböcks alleridngs nicht. Während Interwetten den achtfachen Wetteinsatz retournieren würde, sollte der Linzer die Tournee erstmals gewinnen, würde dieser Tipp bei ComeOn das 15-Fache bringen.
Insgesamt haben die Österreicher sieben Athleten für die Tournee nominiert, darunter die Routiniers Stefan Kraft, Manuel Fettner, Hayböck und Andreas Kofler, die heuer bereits allesamt mindestens eine Top-3-Platzierung vorweisen können. Dazu gesellen sich Markus Schiffner, Florian Altenburger und Elias Tollinger.
Video: Die deutschen Springer wollen auch heuer im Kampf um den Sieg bei der Vierschanzentournee mitreden. Im Vorjahr entfachte Severin Freund eine Euphorie. (Quelle: YouTube/ARD Sportschau)
Freund gibt sich gelassen
Die deutschen Springer haben sich im bisherigen Saisonverlauf von ihrer wankelmütigen Seite präsentiert. Nach der Tourneegeneralprobe in der Schweiz sah Bundestrainer Werner Schuster Verbesserungsbedarf. “Wir haben die Hausaufgaben gemacht. Schwierigkeiten sind aber da, zwei Sprünge im Wettkampf zu bringen.”
Severin Freund, Führungsfigur des deutschen Teams, gab sich trotz der zuletzt nicht unbedingt berauschenden Ergebnisse locker und will sich nicht unter Druck setzen lassen. Immerhin hat der Bayer zum Saisonstart einen zweiten Platz und einen Sieg in Ruka auf seinem Konto.
Die Top-3 der Vierschanzentournee seit 2006/07
Der Tourneezweite des Vorjahres weiß, zu welchen Leistungen er fähig ist und lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Natürlich würde er sich im Vergleich zur letzten Tournee verbessern wollen, erzwingen lasse sich aber nichts:
“Es gibt da ja dann nur den ersten Platz. Und es wäre unter den jetzigen Umständen dämlich, im Kopf diese Wand einzubauen. Müssen ist im Skispringen keine Lösung”, betonte Freund.
Freund gilt aus dem deutschen Adlerhorst als aussichtsreichster Kandidat auf den Tourneesieg. Tipico würde im Erfolgsfall das 13-fache des Einsatzes auszahlen.
Die 65. Ausgabe der Vierschanzentournee verspricht einmal mehr große Spannung, auch wenn der ganz große Titelanwärter mit Domen Prevc feststeht. Die Tournee hat in ihrer langen Geschichte allerdings auch schon viele Favoriten straucheln sehen und zahlreiche Überraschungssieger hervorgebracht. Für Brisanz zum Jahreswechsel ist gesorgt.