Vor der Rückkehr zum fußballerischen Alltag arbeiten die Champions der vorjährigen Saison noch schnell die liegen gebliebenen Altlasten ab: So führt der von der UEFA gestiftete Super Cup am Dienstagabend (20:45 Uhr) die Gewinner der Königsklasse und der Europa League zusammen.
Anlässlich dieser Veranstaltung werden die Stars der betroffenen Mannschaften aus Madrid und Manchester in bislang unerforschtes Terrain verschickt. Immerhin ist anzunehmen, dass es zuvor noch nicht allzu viele Spieler ins mazedonische Skopje verschlagen hat.
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Bereits die etwas ungewöhnliche Spielstätte lässt darauf schließen, dass das auszutragende “Endspiel” traditionell nicht die allerhöchste Prioritätsstufe besitzt – und dennoch scheint dieses Mal erfreulicherweise für eine vergleichsweise große Brisanz gesorgt zu sein.
Das wünschenswerte Feuer dürfte schließlich schon allein die Anwesenheit von United-Coach Jose Mourinho garantieren, der nach seiner dreijährigen Amtszeit bei Real noch so manche Rechnung mit den Königlichen zu begleichen hat.
Mourinhos Trip in die Vergangenheit
Bekanntlich hatte sich Madrid als jene Station erweisen, an der dessen Image als Wundertrainer zu bröckeln begann; in gleich drei Anläufen war der Portugiese mit dem Welt-Klub nie über das Halbfinale der Champions League hinausgekommen.
Wettquoten Vergleich: Wie endet der Super Cup nach 90 Minuten?
Da auch die anderen Wettbewerbe nicht wunschgemäß verliefen, hatte sich Mourinho am Ende mit fast allen Beteiligten verkracht; neben den Fans und den Medien sahen zu guter Letzt selbst die Spieler die Vertragsauflösung des mittlerweile 54-Jährigen als einen Akt der Befreiung an.
Nachdem zwischenzeitlich auch das Engagement beim FC Chelsea unter unwürdigen Umständen beendet wurde, ist der Portugiese inzwischen aber drauf und dran, sich beim englischen Rekordmeister unentbehrlich zu machen.
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Zwar wurde die jüngste Saison in der Premier League noch mit reichlich Luft nach oben über die Bühne gebracht; dafür hatte dem Klub jedoch der Triumph in der Europa League den ersten internationalen Titel seit dem Abschied des legendären Alex Ferguson beschert.
Mit dem verdienten Endspiel-Sieg gegen Ajax konnten die Red Devils nicht nur ihre Trophäensammlung komplettieren, darüber hinaus wurde der Mannschaft dieser Erfolg auch noch mit der Startberechtigung für die kommende Ausgabe der Königsklasse versüßt.
Wettquoten Vergleich: Wer holt sich den Super Cup?
Angesichts dieses Hauptpreises tritt der bereits zuvor eroberte League Cup notwendigerweise in den Hintergrund; dennoch nährt natürlich auch dieser Titel die Vermutung, dass Mourinho in Begriff ist, Manchester United aus seiner langjährigen Sinnkrise zu führen.
Man United ist für den Saisonstart gewappnet
Da es hierfür jedoch auch das passende Material an Spielern braucht, wurde in der laufenden Transferperiode wieder einmal mächtig zugelangt; bereits einen knappen Monat vor dem Ende der Wechselfrist hat der Klub über 150 Millionen Euro investiert.
Der Löwenanteil dieser Summe ging dabei für den bislang bei den Toffees kickenden Lukaku drauf, der sich der anspruchsvollen Aufgabe stellt, in die Fußstapfen des (auch) verletzungsbedingt ausgeschiedenen Zlatan Ibrahimovic zu treten.
Als absoluter Wunschspieler von Jose Mourinho wird außerdem der vom englischen Meister kommende Matic gehandelt; der unter Vertrag genommene Lindelöf sorgt zudem dafür, dass auch nach dem Abgang von “Ibracadabra” nicht auf schwedisches Blut verzichtet werden muss.
Da sich die Aufzählung der hochkarätigen Neuzugänge damit bereits erschöpft, ist dieses Mal eine vergleichsweise geringe Fluktuation bei den Red Devils zu konstatieren: In der kommenden Spielzeit wird allem Anschein nach hauptsächlich auf längst bewährtes Personal gesetzt.
Jose Mourinho on Nemanja Matic…
“His intelligence & his genius in the way he thinks will help him to be ready sooner rather than later.” pic.twitter.com/HmzUt74iUD
— Manchester United (@ManUtd) 3. August 2017
Mehr noch als von dem daraus resultierenden blinden Verständnis könnte das Team im Super Cup jedoch von der bereits weit fortgeschrittenen Saison-Vorbereitung profitieren – schließlich findet der Trip nach Skopje nur wenige Tage vor dem ersten Spieltag der Premier League statt.
Dem europäischen Champion aus Madrid bleibt dagegen zur Feinjustierung noch eine Woche länger Zeit: Eine prinzipiell komfortable Lage, die im direkten Vergleich mit Manchester United jedoch natürlich eher einem Nachteil entspricht.
Cristiano Ronaldo pfeift auf den Super Cup…
Abgesehen von der mutmaßlich noch fehlenden Spritzigkeit scheinen die Spanier namentlich auch bei der Zusammenstellung ihres Kaders etwas hinterherzuhinken, der sich bis dato noch in einer ungewohnt ausgedünnten Verfassung präsentiert.
Die durch die – mehr oder weniger freiwillig in Kauf genommenen – Abgänge wie Pepe, Morata, Danilo, James, Coentrao oder Llorente verloren gegangene qualitative Breite wurde bisher nicht in der zu erwartenden Weise durch Zukäufe kompensiert.
Nicht zuletzt dank der reichlich sprudelnden Transfereinnahmen sollte deshalb ziemlich fest damit zu rechnen sein, dass sich zu den bislang unter Vertrag genommenen Hernandez und Ceballos demnächst noch so mancher andere hochkarätige Neuzugang gesellt.
Nachdem erstmals überhaupt die Titelverteidigung in der Champions League gelang, wird der Verein seinem Erfolgscoach Zinedine Zidane diesbezüglich fast jeden Wunsch erfüllen – laut der Gerüchteküche zeigt sich der Franzose vor allem an seinem Landsmann Mbappe interessiert.
🇺🇸📺✨ #RMTour@MLS All-Stars 1-1 #RealMadrid (2-4 pens)
⚽️ 59′ @Mayoral_Borja#HalaMadrid pic.twitter.com/8Uy7VTZok8
— Real Madrid C.F. (@realmadrid) 3. August 2017
Die Umsetzung eines solchen “Jahrhunderttransfers” dürfte aber noch sehr viel Arbeit erforderlich machen; bis es im UEFA Super Bup zur Sache geht, sollte folglich kaum mit der Verkündung spektakulärer Neuverpflichtungen zu rechnen sein.
Gegen Manchester United muss Real zudem auf Superstar Cristiano Ronaldo verzichten, der nach einem ausschweifenden Urlaub und der Behandlung leidiger Steuergeschichten erst vor wenigen Tagen wieder in das Training eingestiegen ist.
Allerdings scheint weder die Anwesenheit von CR7 noch von weiteren Neuzugängen erforderlich, um die Wettanbieter von den Fähigkeiten der Königlichen zu überzeugen: Dass die Siegquoten gerade einmal an der 2,0-Marke kratzen, weist Real Madrid in Rijeka als großen Favoriten aus.
Nimmt sich Jose Mourinho dagegen doch erfolgreich seinen früheren Arbeitgeber zur Brust, schwellen die Höchstquoten prompt auf bis zu 4,15 an – für ein Unentschieden nach 90 Minuten wird zum guten Schluss rund der 3,6-fache Einsatz zurückgezahlt.