Beim torlosen Remis in Wembley war zuletzt noch recht wenig von einer aufkeimenden WM-Stimmung im deutschen Lager zu verspüren. Auch im nunmehr anstehenden Freundschaftsspiel gegen Frankreich drohen die DFB-Kicker ganz einfach nur müde zu sein.
Schon in den vergangenen Jahren deutete sich schließlich regelmäßig an, dass zum Saisonabschluss nicht mehr sonderlich viel Dampf im Kessel ist: So hatte namentlich das vor zwölf Monaten in Italien verbuchte 0:0 frappierend an die jüngst gegen die Three Lions absolvierte Partie erinnert.
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Anno 2015 musste der amtierende Weltmeister bei seinem letzten Auftritt des Kalenderjahres sogar eine 0:2-Niederlage quittieren. Dass der Gegner auch damals Frankreich hieß, könnte für das nun anstehende Heimspiel dann aber doch ein Ansporn sein.
Wettquoten Vergleich zu Deutschland vs. Frankreich:
* Quoten Stand vom 13.11.2017, 10:22 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen laufenden Anpassungen und können sich mittlerweile geändert haben.
Revanche für den zerplatzten EM-Traum
Dabei liegt es aber natürlich auf der Hand, dass die Revanchegelüste der deutschen Auswahl am Dienstag in eine ganz andere Richtung zielen: Deutlich schwerer fiel für Joachim Löw und seine Mannen zweifelsohne die vorjährige 0:2-Pleite im EM-Halbfinale ins Gewicht.
Gegen keineswegs übermächtig wirkende Gastgeber hatte es im Juli 2016 eine denkbar überflüssige Niederlage gesetzt; die zuvor harmlos agierenden Franzosen bogen in der Vorschussrunde lediglich dank eines von Schweinsteiger fahrlässig verursachten Elfmeters auf die Siegerstraße ein.
Aus deutscher Sicht war mit jenem Fehltritt in Marseille eine überaus stolze Serie zur Unzeit zu Ende gegangen: Bevor die EM-Träume begraben werden mussten, hatte es fast sechs Jahrzehnte lang keine einzige Turnier-Niederlage gegen den Nachbarn gesetzt.
Die vorzeitige Heimreise nahm die DFB-Elf in der Folge aber immerhin zum Anlass, fortan gleich mit der Errichtung der nächsten Serie zu beginnen. Da es seither keine neuerlichen Ärgernisse mehr zu konstatieren gab, ist der vierfache Weltmeister mittlerweile seit 20 Partien unbesiegt.
Von diesem unwiderstehlichen Lauf konnte bekanntlich auch die tadellos absolvierte WM-Qualifikation profitieren. Die zehn der deutschen Mannschaft vor der Endrunde in Russland in den Weg gestellten Hürden wurden allesamt ohne nennenswerte Mühe übersprungen.
Frankreich wurde in der Quali nicht geschont
Da die hier bezwungenen Kontrahenten aus Nordirland, Tschechien & Co jedoch nicht gerade zur qualitativen Speerspitze des weltweiten Fußballes zu zählen sind, fällt der etwas überraschende Erfolg beim Confed Cup in der Rückschau deutlich stärker ins Gewicht.
Obwohl nur mit einem reinen B-Team angetreten, konnte der Weltmeister bei der Generalprobe schon einmal seine neuerlichen Titelambitionen untermauern. Nach Möglichkeit soll nun auch ein Sieg gegen Frankreich dabei behilflich sein, den Ruf der eigenen Unantastbarkeit in alle Welt zu tragen.
Für dieses Vorhaben scheint selbst das Duell gegen einen erklärten WM-Mitfavoriten mit Bedacht gewählt worden zu sein; im Gegensatz zur deutschen Mannschaft fing sich die Equipe Tricolore schließlich schon zuletzt die eine oder andere Schramme ein.
Dabei dürfte aber zumindest so mancher Rückschlag auch der Tatsache geschuldet gewesen sein, dass sich die Elf von Didier Deschamps in den vergangenen Monaten in einer ziemlich anspruchsvollen Qualifikationsgruppe bewähren musste.
Während es das DFB-Team wahlweise mit formschwachen Geheimfavoriten oder klassischem Kanonenfutter zu tun bekam, schalteten Les Bleus mit Schweden und den Niederlanden zwei durchaus namhafte Herausforderer aus.
Insofern mutet es dann auch verzeihlich an, dass es bei den Skandinaviern zwischenzeitlich einen Dämpfer setzte; nach der 1:2-Niederlage in Solna stand der Gruppensieg schließlich nur kurzzeitig auf dem Spiel.
.@matshummels hält viel von Les Bleus, Gegner am Dienstag: “Eine sensationelle Mannschaft und ein Topfavorit für das Turnier”, sagte der @FCBayern-Star zur @BILDamSONNTAG. @DFB_Team @equipedefrance pic.twitter.com/k25Jo5LQXj
— UEFA.com deutsch (@UEFAcom_de) 12. November 2017
Holten die Franzosen nicht zuletzt mit einem 1:0-Erfolg bei den als heimstark gefürchteten Bulgaren umgehend wieder die Kastanien aus dem Feuer, waren doch aber beileibe nicht alle unter den Erwartungen bleibenden Resultate auf die hochwertige Konkurrenz zurückzuführen.
Les Bleus schwanken zwischen Genie und Wahnsinn
Namentlich dem daheim gegen Luxemburg herausgekickten 0:0 haftete ein mehr als blamabler Charakter an; während das freundschaftliche 0:2 gegen die starken Spanier zwar keineswegs ehrabschneidend, aufgrund der schwachen Leistung aber doch enttäuschend war.
Gerade solche gelegentlichen Fehlschläge lassen die Franzosen als eine nur schwerlich einzuschätzende Wundertüte erscheinen; an ihren besseren Tagen kreierte die Mannschaft schließlich auch gern einmal Auftritte wie aus einem Guss.
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So wurde namentlich beim glatten 4:0 gegen die holländische Elftal Fußball zum Niederknien angeboten; zuvor hatten unter anderem die freundschaftlichen Siege gegen Paraguay (5:0) und England (3:2) nachvollziehbare Hoffnungen auf den zweiten WM-Titel genährt.
Gleichwohl könnte auch der nun anstehende Schlagabtausch mit dem Titelverteidiger in Erinnerung rufen, dass zumindest die in den Testspielen eingefahrenen Resultate nur bedingt als Indikator für das Abschneiden im kommenden Sommer zu gebrauchen sind.
Im Kölner Rhein-Energie-Stadion dürften immerhin beide Mannschaften einmal mehr mit äußerst unkonventionellen Aufstellungen zu erwarten sein. So hatte Didier Deschamps bereits beim jüngsten 2:0 gegen Wales auf neun üblicherweise nachgefragte Stammkräfte verzichtet.
Gerade auch infolge dieser Rotation ist nun im Rheinland zwar durchaus mit dem einen oder anderen Rückkehrer zu rechnen; von einem Auftritt in absoluter Bestbesetzung ist beim Saison-Finale aber mit Sicherheit nicht nur der Gastgeber ein ganzes Stück entfernt.
Löw mischt wieder kräftig durch
Dabei kann man im Vorfeld freilich nur darüber spekulieren, wie vielen Perspektivspielern Joachim Löw gegen Frankreich das Vertrauen schenken wird: So durfte sich etwa mit Halstenberg der einzige Debütant im Kader bereits gegen England vollumfänglich bewähren.
Die am Freitag noch nicht bzw. nur kurzzeitig zum Einsatz gekommenen Khedira, Süle, Göle, Stindl oder Wagner sollten hingegen dafür bürgen, dass der Bundestrainer nun auch noch ein paar angespitzte Pfeile im Köcher hat.
Bundestrainer Joachim Löw erklärt, wie er das Spiel am Freitagabend in Wembley gesehen hat…
Zum Interview 👉https://t.co/VCERf4Kedm #ENGGER #DieMannschaft pic.twitter.com/0cGgevLmq2— Die Mannschaft (@DFB_Team) 11. November 2017
Dagegen hat sich mittlerweile aber die Hoffnung erledigt, dass es möglicherweise auch für den angeschlagenen Boateng noch einmal für einen Einsatz reicht. Musste der Wahl-Bayer bereits auf der Insel pausieren, erweist sich nun auch die Zeit bis zum Duell gegen die Franzosen als zu kurz.
Dies könnte sich vor allem deshalb als problematisch erweisen, weil auch dessen Kollege Hummels nach einer Atempause giert: Die potentiell offensivstarken Gäste bekommen es somit wahrscheinlich mit einem stark ersatzgeschwächten Widersacher zu tun.
Nach der Überzeugung der Wettanbieter droht der Serie des DFB-Auswahl jedoch auch unter diesen Vorzeichen nur überschaubare Gefahr. Immerhin gibt’s für einen Erfolg der Deutschen „nur“ den 2,3-fachen Einsatz zurück, während die Top-Anbieter einen Auswärtssieg mit deutlich über 3,0 quotieren.