Nicht einmal mehr drei Monate ziehen in das noch winterliche Land, bis bei der Weltmeisterschaft in Russland der Ball zu rollen beginnt. Folglich ist es nunmehr auch für den Titelanwärter an der Zeit, sich mit höchsten Engagement in die Vorbereitungen zu stürzen.
Hatte das sommerliche Highlight bereits bei den das vergangene Kalenderjahr beschließenden Härteteste gegen England (0:0) und Frankreich (2:2) seine Schatten vorausgeworfen, zieht der Bundestrainer die Daumenschrauben in den kommenden Tagen nun nochmals fester an.
→ aktuell beste Quote Deutschland bei Interwetten
Schlagabtausch der „Serientäter“
Mit Spanien und Brasilien wurden immerhin gleich zwei Teams geladen, die demnächst auch bei der WM-Endrunde an vorderster Front zu erwarten sind: So hat sich namentlich auch die am Freitag in Düsseldorf gastierende Roja für das anstehende Fußballfest eine ganze Menge vorgenommen.
Nach dem wenig erbaulichen Abschneiden bei der WM 2014 und der EM 2016 brennen die Iberer darauf, ihren zuletzt etwas besudelten Namen endlich wieder reinzuwachsen – vor allem für den am Zuckerhut erlittenen Vorrunden-K.-o. möchte sich der Champion von 2010 unbedingt rehabilitieren.
Wettquoten Vergleich zu Deutschland vs. Spanien:
* Quoten Stand vom 23.3.2018, 11:18 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen laufenden Anpassungen und können sich mittlerweile geändert haben.
Mit dem Projekt Wiedergutmachung haben die Spanier dabei gleich nach der Achtelfinal-Niederlage bei der Europameisterschaft in Frankreich begonnen, weshalb sich nun in der ESPRIT arena zwei überaus erfolgsverwöhnte Vertretungen gegenüberstehen.
Während das DFB-Team seit dem bitteren Halbfinal-K.-o. gegen den späteren Vize-Europameister mittlerweile 21 Mal in Folge ungeschlagen blieb (16 Siege, 5 Unentschieden), liegt auch die letzte Schlappe der roten Furie inzwischen fast schon zwei Jahre zurück.
Das abermals unter den Erwartungen gebliebene Abschneiden bei der EM hatte für die spanische Auswahl somit den großen Wendepunkt markiert: Der auf Vicente del Bosque folgende Julen Lopetegui brachte den schwerfälligen Koloss umgehend wieder in Schwung.
Die von dem 51-jährigen Trainer verantworteten 12 Siege und vier Remis hatten dem Weltmeister von Südafrika unter anderem die mühelose Endrunden-Qualifikation beschert; auf dem Weg zum Gruppensieg schlugen dessen Jungs nicht zuletzt die enttäuschenden Italiener aus dem Feld.
Bookies sehen wegen Heimvorteil DFB-Team vorn
Gegen durch die Bank namhafte Gegner konnten sich die Spanier zudem in den zahlreichen Testspielen erfolgreich ihrer Haut erwehren: Dabei bekam insbesondere das vor zwölf Monaten gegen Frankreich gefeierte 2:0 die Renaissance der so lange vermissten Dominanz zu sehen.
Die weiterhin absolvierten Tests gegen England (2:2), Kolumbien (2:2) oder Russland (3:3) kamen zwar nicht ganz an jene Gala heran; angesichts ausbleibender Niederlagen kommt man dennoch kaum umhin, den zwischenzeitlich gefallenen Helden eine zunehmende Stabilisierung zu attestieren.
Wenngleich vor allem die jüngste beehrte Sbornaja sicherlich nicht der allerersten Güteklasse zuzuschlagen ist, haben natürlich längst auch die Wettanbieter den fußballerischen Aufschwung registriert, dessen Fortsetzung man deshalb nun durchaus auch im Rheinland auf der Rechnung haben muss.
Für einen Sieg beim amtierenden Weltmeister sind entsprechend nur geringe Quoten-Aufschläge auszumachen: Ist ein Erfolg der favorisierten DFB-Elf in der Spitze mit 2,5 quotiert, gibt’s auch für einen Auswärtssieg der Spanier im Höchstfall „nur“ den 3,2-fachen Wetteinsatz zurück.
Ein Coup der Iberer wird damit sogar als etwas wahrscheinlicher als ein die jeweiligen Serien verlängerndes Remis angesehen, für das im Vorfeld ein paar Buchmacher die Top-Quote von 3,4 locker machen.
Das Experimentieren ist noch im vollen Gange…
Dabei leuchtet es aber freilich nicht unbedingt ein, warum die Wettanbieter ausgerechnet einen Gleichstand mit den höchsten Auszahlungen belohnen – solche Unentschieden hatten sich schließlich nicht nur bei den letzten Tests der Spanier als verlässlicher Standard herauskristallisiert.
Auch von den deutschen Helden wurde das zurückliegende Kalenderjahr mit zwei freundschaftlichen Remis zu Ende gebracht; nach einer Nullnummer bei den Three Lions kam das DFB-Team im November auch gegen die anfangs überlegenen Franzosen gerade noch so eben mit einem 2:2 davon.
Unser Kader für 🇩🇪🇪🇸 und 🇩🇪🇧🇷. #GERESP #GERBRA #DieMannschaft pic.twitter.com/UYi8NWMtZM
— Die Mannschaft (@DFB_Team) March 16, 2018
Abbildung oben: Das deutsche Aufgebot für die Länderspiele gegen Spanien und Brasilien.
(Quelle: Twitter/DFB)
Dennoch gibt es natürlich gute Gründe, der DFB-Elf nun schon am Freitag wieder eine sich auch im Ergebnis niederschlagende Steigerung zuzutrauen: Vor der Last-Minute-Rettung gegen die Equipe Tricolore konnten sich Jogis Jungs meist in einer deutlich überzeugenderen Verfassung präsentieren.
Mit dem erstmaligen Triumph beim Confed Cup hatte die deutsche Mannschaft im Sommer 2017 unter anderem eine äußerst vielversprechende Generalprobe für die Weltmeisterschaft absolviert – und dies, obwohl in Russland lediglich ein personell stark ausgedünntes B-Team zu Werke ging.
Der für die nun anstehenden Tests nominierte Kader lässt entsprechend noch ein erhebliches Steigerungspotential vermuten; mit Ausnahme der noch nicht ganz austrainierten Reus und Götze hat der Bundestrainer schon gegen die Spanier alle fitten Leistungsträger mit an Bord.
→ bei Interwetten auf das Ergebnis von Deutschland – Spanien wetten
Für einen Auftritt in weitegehender Bestbesetzung scheinen allerdings auch die Gäste bereit zu stehen. Dabei lässt es auf die enorme Qualität des Kaders schließen, dass Lopetegui etwa einen (abermals nicht einberufenen) Javi Martinez auch weiterhin für verzichtbar hält.
Gleichwohl bleibt im Vorfeld jedoch offen, ob das potentiell beste Personal dann auch die jeweiligen Startaufstellungen bestückt: Die beiden Trainer könnten den anstehenden Termin immerhin auch als Gelegenheit nutzen, um lieber dem einen oder anderen Ergänzungsspieler noch einmal etwas intensiver auf den Zahn zu fühlen.
Für diese Annahme spricht nicht zuletzt auch die Tatsache, dass es schon im Mai die vorläufigen WM-Kader zu benennen gilt – weshalb auch Jogi Löw bereits nach den Duellen gegen Spanien und Brasilien äußerst weitreichende personelle Entscheidungen treffen muss.