Traditionsreicher hätte das Finale der Europa League nicht ausfallen können:
Auf der einen Seite Englands Rekordmeister Manchester United, der mit einem Sieg im schwedischen Solna am 24. Mai (ab 20:45 Uhr) als erst fünfte Mannschaft alle drei europäischen Vereinspokale sein Eigen nennen dürfte.
Und auf der anderen Ajax Amsterdam, seines Zeichens 33-facher niederländischer Meister sowie viermaliger Champions League Sieger (vormals Europapokal der Landesmeister, Anm.).
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Im Gegensatz zu United, das nach wie vor der europäischen Fußball-Elite angehört, backen die Niederländer seit geraumer Zeit jedoch kleinere Brötchen.
21 lange Jahre mussten sich die Fans gedulden, ehe Ajax wieder in einem europäisches Finale vertreten ist. Umso größer ist nun die Freude über das Ende dieser langen Durststrecke.
Onze 10e Europese finale ➡️ #WeAreBack pic.twitter.com/e0S01TkkVf
— AFC Ajax (@AFCAjax) 12. Mai 2017
Ajax: Mit der Jugend zum Erfolg
Als Vater des Erfolges gilt Trainer Peter Bosz. Der 53-Jährige übernahm die Mannschaft im Mai 2016 und erntete in der Heimat besonders für seine Jugendarbeit jede Menge Lob.
„Bosz gibt jungen Spielern eine Chance und viel Vertrauen. Er kann sehr gut die Qualität der jungen Spieler einschätzen“, schwärmte ein niederländischer Journalist im Gespräch mit weltfussball.
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Tatsächlich haben zahlreiche Talente unter seiner Führung einen riesigen Entwicklungssprung gemacht und einen Fixplatz in der Startelf erhalten. Im Rückspiel gegen Lyon betrug das Durchschnittsalter der „starting-eleven“ gerade Mal 23,4 Jahre.
Der Finaleinzug allein soll allerdings nicht den Höhepunkt des niederländischen Fußball-Märchens markieren. „Jetzt werden wir sehen, ob wir wirklich etwas Historisches schaffen. Ein Endspiel ist nett, aber du spielst ein Finale, um zu gewinnen“, gab Bosz die Marschroute vor.
Trotz der großen Europacup-Tradition standen sich beide Mannschaften erst viermal gegenüber. Die Bilanz ist ausgeglichen: jeweils zwei Siege stehen auf der Habenseite. Die letzte Begegnung 2012 ging jedoch an den niederländischen Rekordmeister.
Probleme auf fremden Plätzen
Zum Problem könnte für Ajax allerdings die gravierende Auswärtsschwäche werden. Von den sieben Auswärtsspielen, welche die Niederländer im laufenden Bewerb bestritten haben, gewannen sie genau ein einziges.
Zuletzt setzte es in der Europa League gar drei Auswärtsniederlagen in Folge. Die jüngste kostete der Bosz-Elf sogar beinahe den Final-Traum.
Trotz eines komfortablen 4:1-Vorsprungs aus dem Hinspiel mussten die Niederländer in Lyon nochmal richtig um das Weiterkommen zittern.
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Dabei schien zunächst alles nach Plan zu laufen, nachdem Kasper Dolberg die Gäste in Minute 27 in Führung gebracht hatte. Unmittelbar vor der Pause unterstrich Torjäger Alexandre Lacazette, der im Hinspiel aufgrund einer Verletzung erst in der Schlussphase eingewechselt worden war, allerdings mit einem Doppelpack seinen Stellenwert für die Mannschaft.
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Richtig dramatisch wurde dann die Schlussphase, in der ein weiterer Treffer der Franzosen sowie der darauffolgende Ausschluss vom Nick Viergever Ajax nochmal ordentlich schwitzen ließen.
„Es war unglaublich spannend. Wir lagen schon 1:3 zurück und das mit zehn Mann. Ich bin wirklich stolz, wir sind eine Kampfmaschine“, freute sich Davy Klaassen ob des glücklichen Ausgangs.
United ordnet Titel alles unter
Auch Manchester United hatte im Rückspiel bange Minuten durchzustehen. Zwar gingen die Red Devils, genauso wie Ajax, anfangs in Front, fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit gelang Celta Vigo jedoch der Ausgleichstreffer.
In der Folge entwickelte sich eine turbulente Schlussphase, befeuert durch eine sechsminütige Nachspielzeit, in der die Galicier mit der letzten Aktion sogar noch den Siegtreffer auf dem Fuß hatten; der schwedische Striker John Guidetti konnte die Chance allerdings nicht nutzen.
Nun gehe es darum, so Jose Mourinho, die Saison perfekt zu machen. Nicht nur des Titels wegen, sondern auch mit Blick auf die nächste Spielzeit, in der die Red Devils im Falle eines Europa League-Sieges eine Startberechtigung für die Champions League innehätten.
In der Liga hat United es verpasst, die Meisterschaft noch innerhalb der Top-vier abzuschließen. Das war im Prinzip bereits abzusehen, daher hat Mourinho im Saisonfinish die Rotationsmaschine angeworfen.
Während die Red Devils bis zum Endspiel noch drei Ligaspiele zu absolvieren hatten, konnte sich Ajax in aller Ruhe auf das Finale in Solna vorbereiten. Grund dafür ist die Tatsache, dass die Niederländer bereits zehn Tage vor der Partie gegen Manchester ihr letztes Pflichtspiel bestritten haben.
Die Buchmacher erwarten sich dadurch aber keinen nennenswerten Vorteil für die Niederländer. Im Gegenteil: Manchester United wird von den Wettanbietern klar favorisiert. Wohl auch deshalb, weil Mourinho und seine Mannen in der Europa League inzwischen seit zehn Spielen ungeschlagen sind.