Mit dem fünften Platz in der Bundesliga haben die Geißböcke im vergangenen Jahr ein gefühltes Allzeit-Hoch erklommen. Dank der damit verbundenen Qualifikation für das internationale Geschäft wird dieser Erfolg nun gleich mit einem Trip in das Emirates-Stadium belohnt.
Der Vollständigkeit halber sollte man dieser Stelle wohl besser erwähnen, dass das Duell dennoch „nur“ in der Europa League vonstattengeht – schließlich ist der FC Arsenal üblicherweise in der noch etwas ehrwürdigeren Königsklasse aktiv.
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Obwohl in der laufenden Saison gleich fünf Klubs aus der Premier League in den Kampf um die kontinentale Krone einzugreifen gedenken, bleibt die Mannschaft von Arsene Wenger in Sachen Champions League dieses Mal traurig außen vor.
Der Effzeh knüpft an eine goldene Epoche an
Über den Niedergang der Gunners droht beinahe in Vergessenheit zu geraten, dass auch der 1. FC Köln schon einmal bessere Zeiten gesehen hat – selbst die letzte der insgesamt drei eingefahrenen Meisterschaften liegt mittlerweile aber zugegebenermaßen bereits verdammt lange zurück.
Nach jenem anno 1977/78 gestarteten Triumphzug waren die Rheinländer fast nur noch im Tiefflug unterwegs: Für den Großteil der spätgeborenen Anhänger kommt das Comeback auf dem internationalen Parkett deshalb einer echten Premiere gleich.
Dabei hatte sich das erste Europapokalspiel seit zweieinhalb Jahrzehnten schon mit einigem Vorlauf angekündigt; der mittlerweile in seine fünfte Saison gestartete Peter Stöger vermochte die sportlichen Grenzen bislang in jedem Jahr ein kleiner bisschen weiter nach oben zu verschieben.
Ausgerechnet auf dem Gipfel seiner Macht droht dem Österreicher nun allerdings etwas die Puste auszugehen – der in der Bundesliga fabrizierte Fehlstart lässt im ungünstigsten Falle schon frühzeitig auf eine entbehrungsreiche Spielzeit schließen.
Arsenal gegen 1. FC Köln:
Nach der vor allem aus Prestigegründen ärgerlichen Derby-Schlappe gegen Gladbach hatte insbesondere das 1:3 gegen den Hamburger SV die Stimmung merklich abgekühlt: Pleiten gegen den Dino deuten eben noch immer am verlässlichsten auf ein aufziehendes Gewitter hin. Den vorläufigen unrühmlichen Höhepunkt der Misere bildete am Wochenende die 0:3-Schlappe in Augsburg.
Zum Auftakt sind die Kölner eine ziemlich kleine Nummer…
Wenngleich die Geißböcke festen Willens sind, sich vom Stotter-Start nicht die Vorfreude auf die Europa League verderben zu lassen, wirkt sich die Malaise natürlich auch auf das Highlight in London aus, wo nun ein ohnehin abwegiges Erfolgserlebnis gleich noch etwas unmöglicher erscheint.
Entsprechend wird ein siegreiches Wunder im Emirates von den Wettanbietern mittlerweile mit dem ca. 8,5-fachen des Einsatzes quotiert – und eingedenk der stolzen Remis-Top-Quote von 5,5 scheint auch ein Tipp auf einen Punktgewinn nur wenig erfolgversprechend zu sein.
Derweil kann nur mit etwa dem 1,4-fachen Wetteinsatz gerechnet werden, wenn der FC Arsenal fortan auch unterklassig die Muskeln spielen lässt: Der Fight auf der Insel kündigt sich damit als eine der klarsten Geschichten des ersten europäischen Gruppen-Spieltags an.
Hier ist allerdings die Annahme gestattet, dass die hochtrabenden Prognosen vor allem dem großen Namen der Gunners Rechnung tragen – in der neuen Saison hat schließlich auch die Truppe von Arsene Wenger noch nicht viel Vorzeigbares zustande gebracht.
Dass nach drei Runden bereits zwei Niederlagen zu beklagen sind, hat die Situation des seit längerem umstrittenen Franzosen zweifelsohne nicht verbessert – zumal selbst der einzige Dreier gegen Leicester City einen äußerst schmeichelhaften Charakter trug.
Auf besonders schmerhafte Weise wurde dem Team kurz darauf überdies vom FC Liverpool vor Augen geführt, dass die Kanoniere derzeit tatsächlich nicht in die Champions League gehören: Der hochverdiente 4:0-Erfolg der Reds kam für die Londoner einer Demütigung ersten Ranges gleich.
Video: Die Vorfreude auf die Europa League ist bei den Kölnern groß.
(Quelle: YouTube/1. FC Köln)
Die Europa League hat den Gunners eine große Chance zu bieten
Wie sehr den Gunners diese Klatsche an die Nieren ging, lassen die danach auf dem Transfermarkt gestarteten Aktivitäten erahnen: So hätte der eigentlich als knauserig bekannte Wenger für die Verpflichtung von Thomas Lemar mal eben bis zu 100 Millionen Euro lockergemacht.
Da der 21-Jährige aber lieber auch weiterhin in Monaco kicken möchte, stellten sich die Bemühungen als vertane Zeit heraus: Dafür konnte es der Verein jedoch zumindest als wichtigen Erfolg verbuchen, dass der von den Citizens heftig umworbene Alexis Sanchez vorerst an der Themse blieb.
Ob die Wahrung des Status quo allerdings genügt, um demnächst wieder in der nationalen Spitze mitzumischen, dürfte nach den bisherigen Eindrücken zu bezweifeln sein. Umso mehr muss es dem FC Arsenal deshalb aber schmeicheln, dass das Team zumindest im internationalen Wettbewerb als bestauntes Nonplusultra gilt.
Diese lange nicht mehr genossene Wertschätzung sollte den Verein dann auch vor dem drohenden Europa-League-Blues bewahren – die hohe Meinung der Experten muss die Mannschaft unter normalen Umständen schon gegen den 1. FC Köln als eine Aufforderung zum Zaubern verstehen.