Zum Jahresabschluss wartet auf den regierenden Weltmeister am Dienstag (20:45 Uhr) im Mailänder San Siro Stadion ein ganz großer Knaller. Deutschland trifft auf Italien, es werden sich zum Ausklang des so abwechslungsreichen Länderspieljahrs nicht weniger als acht Weltmeistertitel auf dem Rasen tummeln.
Nachdem der Ernst des Lebens bzw. die leidliche Qualifikation für die WM 2018 in Russland für dieses Jahr ad acta gelegt werden kann, ist der Enthusiasmus für den finalen Schlagabtausch der beiden Erzrivalen wohl um einiges größer als am vergangenen Pflichtaufgabenwochenende.
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Italien hatte mit Liechtenstein in der Gruppe G keinen wirklichen Gradmesser vor der Brust. Die “Azzurri” erledigten ihre Aufgabe am vergangenen Samstag zwar glanzlos, aber überaus souverän. Bereits nach den ersten 45 Minuten war die Sache gelaufen, Italien lag im Fürstentum mit 4:0 in Front.
Italien trotz 4:0 in der Kritik
Nichtsdestotrotz sind die Italiener von Selbstzweifeln geplagt und spielten auch beim krassen Underdog mit angezogener Handbremse. Dabei wäre es die Gelegenheit gewesen, noch mehr für das Torverhältnis, das bei der WM-Quali bei Punktegleichheit herangezogen wird, zu tun.
Teamchef Giampiero Ventura ließ gleich vier Offensivspieler auflaufen, die den Pflichtsieg bereits in der ersten Halbzeit unter Dach und Fach bringen konnten. Zwei Treffer von Andrea Belotti und jeweils einer von Ciro Immobile und Antonio Candreva sorgten für eine schnelle Entscheidung.
Wettquoten Vergleich zu Italien vs. Deutschland:
Die “Azzurri” waren nach der Partie erleichtert und liegen in der Tabelle hinter den Spaniern auf Platz zwei. Beide Teams halten nach vier Spieltagen bei zehn Punkten, die Furia Roja hat aber die weitaus bessere Tordifferenz. Daher wurde trotz des Sieges Kritik laut. “Mit den Toren zu übertreiben, liegt uns Italienern nicht”, umschrieb “La Repubblica” das Problem recht lapidar.
Italiener ohne allerletzte Konsequenz
Dabei hätte es viele Chancen gegeben, nur mit der Verwertung wollte es nicht klappen, auch weil die Italiener nach der klaren Führung alle weiteren Anstrengungen vermieden. Gegen Deutschland muss das deutlich anders werden, denn ansonsten wird das Jahr für die Ventura-Elf kein gutes Ende nehmen.
Video: Im letzten Aufeinandertreffen bei der EM in Frankreich musste sich Italien den Deutschen im Elfmeterschießen geschlagen geben. (Quelle: YouTube/#CelebrateFootball)
Es ist das dritte Duell zwischen den beiden vierfachen Weltmeistern innerhalb der letzten acht Monate. Im März kassierte die “Squadra Azzurra” in München eine bittere 1:4-Pleite, im EM-Viertelfinale schrammten Gianluigi Buffon und seine Teamkollegen knapp am Sieg vorbei.
Deutschland setzte sich in einem packenden Elfmeterschießen mit 6:5 durch. Es wäre aus italienischer Sicht also hoch an der Zeit, gegen den Rivalen aus dem Norden einen Erfolg zu landen.
DFB-Elf mit erwarteten Kantersieg
Auch die DFB-Elf hatte am letzten Spieltag der WM-Quali in diesem Jahr eine leichte Aufgabe zu lösen. Der Weltmeister musste nach San Marino, wo nur wenige Zuschauer (nicht einmal 4.000, Anm.) den Weg ins Stadion gefunden haben. Dafür öffnete der Himmel seine Schleusen.
Die Deutschen kamen zu einem leichten und ungefährdeten 8:0-Sieg. Bemerkenswert der Auftritt von Serge Gnabry, der sich bei seinem Team-Debüt mit einem Dreierpack einstellte. Der lockere Aufgalopp gegen die Amateure von San Marino war ein Trainingsspiel, gegen Italien wird es um einiges härter.
Video: Eine Dolmetscherin als Hihglight bei der Pressekonferenz von Joachim Löw nach der san Marino-Partie und vor dem Duell gegen Italien. (Quelle: YouTube/SPOX)
Die jüngste Bilanz ist zwar ausgesprochen positiv, doch drei Siege in Serie gegen die “Azzurri” wären historisch. Noch nie wurde Italien in den 34 Spielen seit 1923 drei Mal in Folge bezwungen, schon gar nicht innerhalb eines Kalenderjahres.
Wie bereits gegen San Marino wird der eine oder andere neue Spieler zum Einsatz kommen. “In allererster Linie geht es mir darum, noch einmal den einen oder anderen Spieler zu sehen, in einem Spiel, in dem man richtig gefordert wird. Diese Erkenntnisse sind mir wichtig”, betonte der Bundestrainer.
Mit Papstsegen nach Mailand
Damit am Dienstag in der lombardischen Metropole auch nichts schiefgeht, hat sich die Mannschaft den Segen von Papst Franziskus geholt. Die Tage zwischen dem Kantersieg in San Marino und dem Duell mit Italien wurde für ein Rom-Wochenende inklusive Papst-Audienz genutzt.
Die Partie gegen die “Squadra Azzurra” verspricht, ein packender Jahresabschluss zu werden. Zum einen wird Italien nicht die dritte Pleite gegen die Deutschen in Folge einstecken wollen, zum anderen will Jogi Löw das Jahr nicht mit einer Niederlage beenden.
Die Wettanbieter sind sich alles andere als sicher, welcher vierfache WM-Titelträger als Sieger vom Feld gehen wird. Interwetten liefert sowohl für einen Italien-Sieg als auch für einen Erfolg der DFB-Auswahl identische Wettquoten. Bei den anderen hat Deutschland um einen Hauch die Nase vorne. Ein Remis ist bei Bet365 mit 3,3 quotiert.
