Mit Österreich und Slowenien treten am Freitagabend in Klagenfurt zwei Teams aufeinander, die es nicht zur WM 2018 in Russland geschafft haben.
Den Österreichern wurden ursprünglich recht gute Aussichten eingeräumt, aber in der der WM-Qualifikationsgruppe D landete die Mannschaft unter Marcel Koller hinter Serbien, Irland und Wales am Ende nur auf Platz vier und verpasste die Endrunde deutlich.
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Für Koller bedeutete das schwache Abschneiden auch das Ende seiner Trainertätigkeit in Österreich. Der Deutsche Franco Foda folgte ihm nach und soll nun eine neue Mannschaft aufbauen, die sich für die nächste EM-Endrunde qualifizieren soll.
Seine Premiere als Chefcoach hat Foda bereits hinter sich, obwohl er bis zur Winterpause auch noch bei Sturm Graz als Trainer im Amt war und die Steirer als Tabellenführer – noch vor Meister Red Bull Salzburg – an seinen Nachfolger übergab.
Wettquoten Vergleich zu Österreich vs. Slowenien:
* Quoten Stand vom 23.3.2018, 11:04 Uhr. Angaben ohne Gewähr. Die Quoten unterliegen laufenden Anpassungen und können sich mittlerweile geändert haben.
Am 14. November 2017 feierte Österreichs Nationalteam dabei einen 2:1-Erfolg im freundschaftlichen Länderspiel gegen WM-Teilnehmer Uruguay. Den Siegestreffer erzielte Louis Schaub kurz vor Schluss mit einem Freistoß.
Es war bereits das vierte Mal in Folge, dass der Rapidspieler in einem Länderspiel ein Tor erzielte, obwohl er bisher erst sechs Mal im Nationalteam zum Einsatz kam und dabei fünf Mal eingewechselt wurde.
Trifft Schaub zum 5. Mal in Folge?
Dass Schaub auf internationaler Ebene so häufig trifft, ist einigermaßen überraschend. Zwar erzielte der Mittelfeldspieler auch in 30 Europacupspielen bereits 16 Tore, aber in der heimischen Meisterschaft trat er bisher eher selten als Torjäger in Erscheinung.
So kam der 23-Jährige in seinen bisher sechs Jahren bei Rapid noch nie über die Marke von fünf Saisontreffern hinaus. Die vergleichsweise hohe Ausbeute auf Nationalteam-Ebene wundert ihn selbst.
Dass Schaub unter Teamchef Marcel Koller überhaupt zum Einsatz kam, ist durchaus bemerkenswert, denn der Schweizer rekrutierte seine Spieler fast ausschließlich aus ausländischen Ligen. Bei der EM 2016 in Frankreich stand mit Torhüter Robert Almer von Austria Wien nur ein einziger Spieler aus der heimischen Liga im 23-Mann-Aufgebot.
Foda, der die österreichische Bundesliga als Spieler und Trainer seit vielen Jahren gut kennt, vertraut dagegen deutlich mehr auf Kräfte aus der eigenen Liga. Bei seinem Debüt kamen neben Schaub auch dessen Rapid-Klubkollege Stefan Schwab, Salzburgs Andreas Ulmer und Deni Alar vom Foda-Klub Sturm Graz zum Einsatz.
Das ist der Kader für die freundschaftlichen Länderspiele gegen Slowenien 🇸🇮 und Luxemburg 🇱🇺. pic.twitter.com/2z17K3rf6E
— ÖFB – oefb.at (@oefb1904) March 13, 2018
Abbildung oben: Österreichs Kader für das Spiel gegen Slowenien. Leipzigs Marcel Sabitzer musste allerdings verletzungsbedingt absagen. Für ihn wurde Stefan Hierländer von Sturm Graz nachnominiert. (Quelle: Twitter/ÖFB)
Zahlreiche Legionäre bei beiden Teams
Seine Vorliebe für seinen nunmehr ehemaligen Verein kann der ehemalige deutsche Nationalspieler auch nicht ganz verbergen, denn im Teamkader für das Spiel gegen Slowenien stehen gleich drei Spieler von Sturm. Insgesamt hat Foda acht Spieler aus der österreichischen Bundesliga berücksichtigt.
Der Großteil der Mannschaft besteht aber weiterhin aus Legionären. Darunter befinden sich vor allem Spieler, die in Deutschland in der Bundesliga tätig sind. Allen voran David Alaba von Bayern München sowie die Torjäger Guido Burgstaller (Schalke 04) und Michael Gregoritsch (FC Augsburg).
Aber auch die England-Legionäre Marko Arnautovic (West Ham), Sebastian Prödl (Watford) und Aleksandar Dragovic (Leicester) waren in der Vergangenheit bereits bei deutschen Vereinen tätig.
Noch mehr Legionäre stehen allerdings bei Österreichs Gegner in Klagenfurt im Aufgebot. Denn im slowenischen Kader von Teamchef Tomaz Kavcic steht kein einziger Spieler aus der heimischen Liga.
Stars der Mannschaft sind Torhüter Branko Oblak von Atletico Madrid und Kevin Kampl von RB Leipzig, der davor auch bei Salzburg mehrere Jahre in der österreichischen Bundesliga spielte. Ebenfalls Österreich-Erfahrung hat Stürmer Robert Beric von St. Etienne, der von 2014 bis 2015 Mannschaftskollege von Louis Schaub bei Rapid Wien war.
Auch Slowenien fehlt in Russland
Wie Franco Foda bei Österreich ist auch Tomas Kavcic bei Slowenien ein neuer Mann auf der Betreuerbank. Er löste erst im Dezember Srecko Katanec, ab, der mit seiner Mannschaft die WM-Qualifikation verpasst hatte.
Slowenien belegte in der Qualifikationsgruppe ebenfalls nur Platz vier, wobei auf die zweitplatzierten Slowaken am Ende nur drei Punkte fehlten. Allerdings ist auch die Slowakei bei der WM-Endrunde nicht dabei, denn als schlechtester aller neun Gruppen-Zweiten durften sie nicht zum Play-Off antreten. Gruppensieger wurde ungeschlagen England.
Somit steht das Länderspiel zwischen Österreich und Slowenien für beide Teams im Zeichen des Neubeginns. Beim nächsten Großereignis, der Europameisterschaft in zwei Jahren, wollen beide Nationen wieder mit dabei sein.
Es ist erst das zweite Mal, dass die beiden Nachbarländer in einem Länderspiel aufeinandertreffen. Die bisher einzige Begegnung liegt über 20 Jahre zurück. Am 18. März 1997 siegten die Slowenen in Linz gegen die Österreicher – die sich 1998 letztmals für eine WM qualifizieren konnten – mit 2:0.
Für die Wettanbieter ist Österreich mit Quoten um 1,7 recht klarer Favorit. Ein Erfolg der Slowenen wäre fast den fünffachen Wetteinsatz wert.