Wettanbieter ohne Steuer sind inzwischen rar gesät, doch es gibt sie noch! Zudem bieten einige Buchmacher steuerfreie Wetten unter bestimmten Voraussetzungen an. Wir liefern alle Infos und Details zu Wetten ohne Steuer und zeigen, wie Sie von steuerfreien Wetten profitieren können.
Wettanbieter ohne Steuer – Steuerfrei wetten
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*Stand: November 2024 | AGB beachten | 18+
Die mit 1.7.2012 in Kraft gesetzte Rechtsnorm zur Wettsteuer hat viele deutsche Wettkunden und Nutzer von Online-Angeboten, zumeist unvorbereitet, mit zusätzlichen Kosten konfrontiert.
Denn die 5 %, welche seit diesem Stichtag von allen Wetteinsätzen abzuführen sind, wurden von einigen Online Wettanbietern sogleich weiterverrechnet. Das sorgte freilich zunächst für Ärger und Unverständnis beim Verbraucher.
Allerdings: Es gibt auch heute noch einige Wettanbieter, bei denen Sportwetten ohne Steuer möglich ist!
Inhaltsverzeichnis
Alle Wettanbieter ohne Steuer im November 2024
Diese Wettanbieter bieten derzeit steuerfreie Wetten für Deutschland an:
Merkur Bets kommt für Wettsteuer auf
Zu Gruppe der steuerfreien Bookies gesellt sich seit Mai 2024 auch Merkur Sports. Alle Wetten, die beim Anbieter abgeschlossen werden, übernimmt Merkur Bets aus eigener Tasche.
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Merkur Bets zahlt Wettsteuer für seine Kunden
Bet365 – Testsieger übernimmt Wettsteuer
Zu Jahresbeginn 2024 ließ Bet365, unser Testsieger, mit der Übernahme der Wettsteuer aufhorchen. Deutsche Kunden können – egal welche Wetten sie platzieren – beim britischen Buchmacher steuerfrei wetten.
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Keine Wettsteuer für alle Wetten bei Bet365
Winamax – Wettanbieter ohne Steuer
Winamax zählt zu den neuen Wettanbietern auf dem deutschen Wettmarkt und bietet seinen Kunden neben steuerfreien Wetten vor allem ein solides Angebot in Sachen Fußball an. Die Übernahme der Steuer lässt die bereits guten Quoten im Top-Fußball noch besser aussehen.
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Winamax kommt selbst für die Wettsteuer auf
Tipwin – Wetten ohne Wettsteuer
Tipwin zählt zwar nicht zu den Top-Wettanbietern, punktet aber damit, dass der Wettanbieter die Wettsteuer aus der eigenen Tasche zahlt. Dieses Ersparnis verleiht den Quoten mehr Attraktivität. Das macht Tipwin Wetten zu einer interessanten Option, auch über die Tipwin App.
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Tipwin ist steuerfrei
Tipico – Wettanbieter ohne Steuer
Tipico ist der Marktführer bei Sportwetten in Deutschland – dieser Umstand wurde unter anderem auch dadurch erreicht, dass man beim deutschen Wettanbieter auch weiterhin ohne 5 % Steuer online wetten kann.
Stand: November 2024 *AGB beachten | 18+
Wettanbieter teilweise ohne Steuer
Happybet übernimmt Wettsteuer bei Kombis
Wettanbieter Happybet hat eine Zeit lang alle Wetten ohne Steuer ermöglicht. Seit Beginn 2023 ist es nun so, dass für Einzel- und Systemwetten die steuerliche Abgabe an den Kunden weitergegeben wird, Kombiwetten sind allerdings bei Happybet von der Wettsteuer befreit.
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Keine Steuer bei Happybet auf Kombiwetten
NEO.bet – Kombiwetten ohne Wettsteuer
Wettanbieter NEO.bet erlässt seinen Kunden die Wettsteuer für alle Kombiwetten, und das bereits ab einer Zweierkombi. Hohe Gewinne bleiben damit hohe Gewinne, droht doch normalerweise bei der Wettsteuer ein enormer Abzug. Eine Mindestquote ist übrigens nicht veranschlagt.
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Kombiwetten steuerfrei bei NEO.bet
Wettsteuer in Deutschland – Die aktuelle Lage
Die Zahl der Wettanbieter ohne Steuer in Deutschland wird immer kleiner. Nur noch wenige Sportwettenanbieter übernehmen die gesetzlich vorgeschriebene Wettsteuer für ihre Kunden.
Mit Bet365, Tipwin und Winamax gibt es immerhin vier empfehlenswerte Wettanbieter auf dem deutschen Markt, die darauf verzichten, die Steuer an ihre Kunden weiterzugeben und weiterhin steuerfreie Wetten anbieten.
Ob bei diesen Wettanbietern auch weiterhin und vor allem längerfristig steuerfrei gewettet werden, ist nicht sicher.
Neue Wettanbieter ohne Steuer
Laufend tauchen im Web neue Wettanbieter auf. In den auserwählten Kreis der Buchmacher auf Sportwettentest.net schaffen es allerdings nur jene, die den Qualitätscheck schaffen.
Einige dieser neuen Wettanbieter, die bereits genau unter die Lupe genommen und schließlich in die Liste der empfehlenswerten Bookies aufgenommen wurden, bieten teilweise bzw. anfänglich ihr Wettprogramm ohne Verrechnung der deutschen Wettsteuer an und begleichen diese aus der eigenen Tasche.
Das jüngste Beispiel ist der französische Wettanbieter Winamax. Er sicherte sich im Herbst 2022 die deutsche Lizenz und stieg mit der Übernahme der Wettsteuer ins Wettgeschehen in Deutschland ein.
Die Entwicklung der neuen Buchmacher wird von der Redaktion genau verfolgt, ebenso wie das Verhalten rund um die deutsche Wettsteuer. Da allerdings keine gesicherten Informationen über den Fortbestand der Wettsteuer Übernahme vorliegen, beobachten wir die Buchmacher weiter und aktualisieren stets die Liste.
Wie verrechnen Wettanbieter die Wettsteuer?
Wäre die Vorgehensweise der Wettanbieter einheitlich, so ließen sich die Nettopreise, denn als solche lassen sich die Quoten analog werten, nach wie vor zu einem Preisvergleich heranziehen. Das Problem aber ist, dass dem nicht so ist.
Infolgedessen kann es passieren, dass, wenngleich sich eine Quote im Vergleich vorteilhaft präsentiert, die Entscheidung des Anbieters, die Kosten für die Wettsteuer dem Kunden zu verrechnen, die potenzielle Gewinnhöhe derart beeinflusst, dass sie letztendlich sogar niedriger angesetzt ist, als jene eines Konkurrenten, bei dem die Quote zwar schlechter war, der die Wettsteuer aber nicht weiterverrechnet.
War der Quotenvergleich also schon mühsam, so lässt die Berücksichtigung der unterschiedlichen Verrechnungsmodelle die Sache noch mühsamer werden.
Denn die meisten Anbieter verfahren in der Anwendung ihres Verrechnungsmodells, sofern eines vorliegt, nicht besonders transparent – es gibt aber Ausnahmen.
Bet-at-home zum Beispiel übernimmt die Wettsteuer zwar nicht, es lässt sich aber bereits im Wettschein ersehen, wie sich die Wettgebühr, die zur Deckung der Wettsteuer eingehoben wird, auf die potenzielle Gewinnsumme auswirkt.
Bet-at-home informiert im Wettschein genau über die Steuer
Bei den meisten anderen Anbietern müssen schon die AGBs zu Rate gezogen werden, um zu erfahren, dass der Bookie Wettgebühren einhebt (und der Kunde muss auch selbst errechnen, wie viel diese im individuellen Fall ausmacht, möchte er im Vorfeld der Tippabgabe Bescheid wissen) – oder das Erwachen erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt, wenn es um die Gewinnabrechnung geht.
Um dies zu vermeiden, haben wir eine Übersicht erstellt, die zeigt, wie die verschiedenen Anbieter mit der Wettsteuer verfahren (Anmerkung: Wettgewinn meint immer den Bruttowettgewinn. Der ergibt sich aus Quote x Wetteinsatz und setzt sich folglich aus Nettogewinn plus Wetteinsatz zusammen):
Übersicht Verrechnung der Wettsteuer
Wie man der Tabelle entnehmen kann, teilt sich das Hauptfeld der Wettanbieter, in jene, die die Wettsteuer vom Wetteinsatz und in jene, die sie vom Wettgewinn abziehen.
Abzug der Steuer von Einsatz und Gewinn
Wird der Wetteinsatz als Berechnungsbasis herangezogen, so gilt für den Bookies der vom Kunde definierte Betrag als Bruttobetrag – also inklusive Wettsteuer (Wetteinsatz = 105%). Er reduziert den Betrag um fünf Prozent und definiert diesen als den eigentlichen Wetteinsatz (= Nettowetteinsatz).
Wettanbieter, die hingegen den Bruttowettgewinn als Berechnungsbasis heranziehen, schlagen in der Berechnung die Wettsteuer auf (Wettgewinn = 100%). Sie nehmen nämlich den vom Kunden für den Wetteinsatz definierten Betrag auch als jenen, den sie dem Finanzamt melden.
Unter denselben Bedingungen (Quote + persönlicher finanzieller Aufwand) ergibt sich je nach Berechnungsmodell eine andere potenzielle Gewinnsumme.
Nachfolgendes Berechnungsbeispiel soll dies illustrieren, wobei als Quote 2,00 angenommen wird und als für den Tipp verausgabte Geldsumme 10,00 Euro:
Potenzieller Wettgewinn, wenn die Berechnungsbasis für die 5 % Wettgebühr der Wetteinsatz ist (Beträge sind auf 2 Kommastellen gerundet):
1. Schritt: Berrechnung des eigentlichen Wetteinsatzes | 2. Schritt: Berechnung des Bruttowettgewinns | Auszahlungssumme |
10,00 / 1,05 = 9,52 | 9,52 x 2,00 = 19,04 |
Potenzieller Wettgewinn, wenn die Berechnungsbasis für die 5 % Gebühr der Bruttowettgewinn ist:
1. Schritt: Berrechnung des Bruttowettgewinns | 2. Schritt: Abzug der Gebühr für Wettsteuer | Auszahlungssumme |
10,00 x 2,00 = 20,00 | 20,00 x 0,95 = 19,00 | 19,00 |
Bei diesem Berechnungsbeispiel sind Quote und Wetteinsatz relativ niedrig angesetzt – der Unterschied macht also lediglich 4 Cent aus.
Auf lange Sicht, also wenn mehrere kleinere Wettgewinne zusammengezählt werden – oder auch bei einzelnen hohen Wettgewinnen – könnte dieser Unterschied aber nicht mehr so unbedeutend ausfallen.
Wie die Wettgebühr und die Verrechnungsmodelle sich nun auf den Preisvergleich auswirken, soll nachfolgendes Rechenbeispiel aufzeigen. Zuerst folgt ein Quotenvergleich von Wettanbieter auf sportwettentest.net:
Betway | AdmiralBet | Bet-at-home | |
---|---|---|---|
VfL Wolfsburg | 3,50 | 3,40 | 3,40 |
X | 3,60 | 3,70 | 3,65 |
Borussia Dortmund | 2,05 | 2,10 | 2,08 |
Die Wettsteuerverrechnung zeigt, dass sie bei der Auswahl der Quote und somit des Buchmachers auf jeden Fall zu berücksichtigen ist:
Betway | AdmiralBet | Bet-at-home | |
---|---|---|---|
Quote Sieg Dortmund | 2,05 | 2,10 | 2,08 |
Wetteinsatz | 10€ | 10€ | 10€ |
abzgl. 5 % Gebühr | - | 9,52€ | 9,52€ |
Bruttowettgewinn | 20,50€ | 19,99€ | 19,80€ |
abzgl. 5 % Gebühr | 19,48€ | - | - |
Auszahlungsbetrag | 19,48€ | 19,99€ | 19,80€ |
Vergleicht man Wettanbieter, die die gleichen Quoten aufweisen, schneiden sie aufgrund der Besteuerung des Wetteinsatzes schlussendlich unterschiedlich ab.
Je höher die Quote und der Einsatz, desto größer wird dann der Unterschied zugunsten der Besteuerung des Wetteinsatzes.
Insgesamt hat sich also gezeigt, dass, solange die Branchenvertreter hinsichtlich der Wettsteuerfrage unterschiedliche Wege gehen, der Wettkunde gut beraten ist, beim Preisvergleich auch das Gebührenmodell der Anbieter ins Auge zu fassen.
Nur so lässt sich sicherstellen, dass die Gewinnsumme immer “optimal” ist, das heißt unter den gegebenen Bedingungen (Wetteinsatz + Marktangebot) nicht höher ausfallen könnte.
Deutsche Wettsteuer – Die Hintergründe
Die Wettsteuer ist quasi eine Begleiterscheinung des Glücksspielstaatsvertrages, der seit 2012 in Kraft ist. Die Letztversion stammt von 2021.
Die weitgehende Liberalisierung des Sportwettenmarktes, den dieser bringt, war ein notwendiger Schritt, um die Grundfreiheiten (konkret: Dienstleistungs- und Niederlassungsfreiheit) der EU nicht zu verletzen.
Der deutsche Gesetzgeber möchte mit der Liberalisierung jedoch nicht zu weit gehen und reguliert die Branche über ein Lizenzmodell. Wo ein legaler Markt geschaffen ist, kann auch zugunsten des Staates zur Kasse gebeten werden, nämlich in Form einer Wettsteuer.
Sportwetten in das Steuerrecht aufzunehmen, ist freilich keine neue Idee, denn Wettsteuern wurden schon vor 2012 eingehoben.
Doch das alte Steuergesetz war lückenhaft, da es Anbieter, die ihre Angebote aus dem Ausland vermitteln, nicht erfasst hat. Zudem wurden nur Sportwetten zu festen Gewinnquoten besteuert.
In die Neuregelung sind nun auch ortsungebundene Wetten, wie sie über das Internet abgeschlossen werden, aufgenommen. 5 % der Wetteinsätze sind insgesamt an die deutsche Finanz abzuführen.
Buchmacher aufgrund der Steuer unter Zugzwang
Für Wettanbieter bedeutet das eine Veränderung in der Kostenstruktur. Grundsätzlich legen die meisten Glücksspielunternehmen ihre Sportwettenangebote und die damit verbundenen Wettquoten so aus, dass sie gerechnet vom Wettumsatz in etwa 5 % an Gewinn bringen.
Im Branchenschnitt betrachtet, ist jedenfalls genau dieser Prozentsatz, der eigentlich als Gewinn einbehalten wird, nunmehr als Steuer abzuführen. Wobei „Gewinn“ auch ein falscher Ausdruck ist, eigentlich sollte es „Umsatz“ heißen.
Denn von diesem Umsatz sind noch eigene Kosten wie Verwaltung, Marketing, EDV usw. abzudecken, bevor von einem verbleibenden Gewinn für den Bookie gesprochen werden kann.
In Summe macht dies jedoch deutlich, dass sich etwas ändern muss. Der neue Kostenpunkt kann entweder an den Kunden weitergereicht werden, oder er kann über andere Einnahmequellen – bspw. über andere Glücksspielangebote – abgedeckt werden.
Doch dann ist auch dort eine Umstrukturierung vonnöten. In jedem Fall also ein Dilemma.
Steuerfreie Wetten belasten die Wettanbieter
Ebenso wie „Gewinn“ ist auch „Wetten ohne Steuer“ ein irreführender Titel, denn wie bereits dargestellt, nimmt das neue Gesetz ausnahmslos alle Wettanbieter in die Pflicht. Die Steuer ist also in jedem Fall abzuführen.
Vielmehr soll zum Ausdruck gebracht werden, dass es Buchmacher gibt, welche die Wettsteuer bis heute aus der eigenen Tasche bezahlen und damit ihren Kunden Mehrkosten ersparen.
Strategien für Sportwetten ohne Wettsteuer
Strategien können unterschiedliche Ziele verfolgen – das ist auch bei Wettstrategien nicht anders. Sie können beispielsweise darauf abzielen, die Gewinnchance zu erhöhen (mithilfe von Statistiken, Wahrscheinlichkeitsrechnung, usw.), um so die Performance, also das Verhältnis von gewonnenen/verlorenen Wetten, zu verbessern.
Sie können darauf abzielen, das Wettbudget effizienter zu verwalten (siehe Money Management) oder auch darauf, dass am Ende des Tages die positive Bilanz gelingt.
Da diese Dinge Hand in Hand gehen, gibt es selbstverständlich auch Strategien, die all diese Punkte berücksichtigen, in diesem Sinne also „ganzheitlich“ sind (bspw. Kelly Formel). Aber allgemein lässt sich sagen, dass Wettstrategien durchaus unterschiedliche Aspekte rund um die Sportwette ins Auge fassen.
Auch der gegenständliche Abschnitt beschäftigt sich mit einer ganz bestimmten Thematik – und zwar mit der Frage, wie der potenzielle Wettgewinn optimiert werden kann.
Das Thema setzt also bei den Konditionen an, unter denen das Wettgeschäft getätigt wird. Da es sich bei der Buchmacherwette (im Gegensatz zum Modell der Wettbörse) um ein festgesetztes Angebot handelt, an dem sich nicht rütteln lässt, kann die Optimierung logischerweise nicht mit Verhandlungsgeschick erzielt werden, sondern vielmehr über den guten alten Preisvergleich.
Für strategisch agierende Sporttipper ist folglich vor jeder Wettabgabe der Quotenvergleich obligatorisch. Hilfreiche Unterstützung liefern dabei die zahlreichen Sportwettenmagazine, so auch sportwettentest.net (vgl. Bundesliga Wetten oder Champions League Wetten).
Bis zum 1. Juli 2012 war es damit allein auch bereits getan. Doch exakt zur Jahresmitte hat sich – wohlgemerkt für deutsche Sporttipper! – Entscheidendes geändert:
Mit dem, an dem genannten Stichtag, vom Deutschen Bundestag in Kraft gesetzten „Gesetz zur Besteuerung von Sportwetten“ (Drucksache 379/12) wurde dem „Preisvergleich“ eine neue Dimension verliehen:
Bei der Gegenüberstellung gilt es nunmehr zu berücksichtigen, wie der jeweilige Wettanbieter mit der Abgabe verfährt: ob er sie selbst trägt oder ob er die Aufwände dafür an seine Kunden weiterreicht.
Exkurs: Rechtsgrundlage zur deutschen Wettsteuer
Die Idee, Sportwetten zu besteuern, ist nicht revolutionär und neu. Eine entsprechende Rechtsgrundlage wurde bereits 1922 mit dem „Rennwett- und Lotteriegesetz“ geschaffen.
Dieses geht allerdings von zwei Vorbedingungen aus: dass der Sportwettenveranstalter seinen Sitz im Inland hat und dass die Veranstaltung einer Genehmigung bedarf (Monopol).
Mit dem Beitritt zur Europäischen Union ist der deutsche Markt aber nicht mehr abgeschottet. Die Dienstleistungsfreiheit erlaubt es Unternehmen, ihre Angebote innerhalb der ganzen Union frei anzubieten.
Im Zeitalter des Internets spricht zudem auch aus technischer Sicht nichts dagegen, Sportwetten aus dem EU-Ausland nach Deutschland zu vermitteln.
Diese Angebote werden vom Rennwett- und Lotteriegesetz, das die Steuerpflicht örtlich am deutschen Staatsgebiet und sachlich am Veranstalter festmacht, nicht erfasst.
Außerdem hat sich der deutsche Staat auch lange nach dem EU-Beitritt nicht dazu entschließen können, das Sportwettenmonopol offiziell aufzugeben.
Nach deutscher Gesetzeslage sind die Angebote aus dem Ausland also illegal – und was illegal ist, wird selbstverständlich auch nicht besteuert.
Schleswig-Holstein hat es schließlich vorgemacht – und die restlichen Länder sind, unter Druck der EU, gefolgt:
Der „Erste Glücksspieländerungsstaatsvertrag“, in Kraft seit 01.07.2012, leitet eine Teilöffnung des Marktes ein. „Teilöffnung“ deshalb, weil der Staat seine regulierende Hand darüber hält.
Um die Steuergesetzgebung ebenfalls für die Sportwette zu öffnen, wurde zeitgleich das oben genannte „Gesetz zur Besteuerung von Sportwetten“ (Drucksache 379/12) in Kraft gesetzt.
Dabei handelt es sich um ein Änderungsgesetz, also eine Gesetzesnovelle zum Rennwett- und Lotteriegesetz aus dem Jahr 1922.
Die im Internet vielfach kursierende Darstellung, die Wettsteuer wäre eine „neue Erfindung“, die zudem im Glücksspielstaatsvertrag verankert ist, muss also korrigiert werden.
Dies geht schon einmal deswegen nicht, weil das Glücksspiel Landessache ist (so ist eben auch der Glücksspielstaatsvertrag ein Vertrag der Länder) und die Wettsteuer auf Bundesebene geregelt ist.
Die Wettsteuer ist also keine „neue Erfindung“, sondern deutsche Online-Wettkunden haben bisher einfach von der Gesetzeslücke und dem Konflikt von EU-Recht mit deutschem Recht profitiert.
Mit der Novelle hat der Gesetzgeber die sachliche Reichweite des Gesetzes adaptiert – so ist nicht mehr nur der Sitz des Unternehmens, sondern auch der Aufenthaltsort bzw. Wohnsitz des Wettkunden für die Steuerpflicht entscheidend, was aufgrund der technischen Möglichkeiten der Gegenwart weitaus praktikabler ist:
§ 17 Absatz 2: „Wetten aus Anlass von Sportereignissen (Sportwetten) […] unterliegen einer Steuer, wenn
1. die Sportwette im Inland veranstaltet wird oder
2. der Spieler eine natürliche Person ist und bei Abschluss des Wettvertrages seinen Wohnsitz oder gewöhnlichen Aufenthalt im Geltungsbereich dieses Gesetzes hat oder, wenn er keine natürliche Person ist, bei Abschluss des Wettvertrages seine Geschäftsleitung oder seinen Sitz im Geltungsbereich dieses Gesetzes hat. Dies gilt nicht, wenn der Spieler sich bei Abschluss des Wettvertrages außerhalb des Geltungsbereiches dieses Gesetzes aufhält und die zur Entstehung des Wettvertrages erforderlichen Handlungen dort vorgenommen werden.“
Besteuerungsgrundlage ist der Wetteinsatz. Zur Anwendung kommt ein reduzierter Steuersatz von 5%:
§ 11 Absatz 1: „Der Buchmacher hat von jeder bei ihm abgeschlossenen Wette eine Steuer von 5 vom Hundert des Wetteinsatzes zu entrichten.“
Um mit einer weiteren Fehlinformation aufzuräumen, die im Internet kursiert, soll an dieser Stelle auch noch mal betont werden, dass die Steuerschuld beim Veranstalter liegt und nicht beim Wettkunden:
§ 19 Absatz 2: „Die Steuer für Sportwetten […] schuldet der Veranstalter.“
Deswegen ist es auch der Veranstalter, der entscheidet, wie er die Steuerlast trägt.
Da die Wettanbieter mit einer durchschnittlichen Gewinnspanne in Höhe des Steuersatzes konkret mit durchschnittlich 5-10% der Wetteinsätze kalkulieren, haben sich viele Buchmacher dazu entschlossen, den Aufwand für die Wettsteuer an ihre Kunden in Form einer Gebühr zu verrechnen.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist diese Entscheidung durchaus nachvollziehbar.
Der Grund aber, warum die Wettsteuer für den Preisvergleich überhaupt relevant ist, ist, dass eben nicht alle Anbieter die Wettsteuer weiterverrechnen und jene die es tun, keiner einheitlichen Vorgehensweise folgen. Das haben wir weiter oben bereits ausführlich behandelt.
Häufig gestellte Fragen zu Wetten ohne Steuer
Welche Wettanbieter ziehen in Deutschland keine Wettsteuer ab?
Komplett steuerfreie Wetten gibt es aktuell bei Merkur Bets, Bet365, Winamax und Tipwin. Bei NEO.bet und Happybet entfällt die Wettsteuer bei allen Kombiwetten.
Warum gibt es in Deutschland eine 5% Steuer für Sportwetten?
Weil Online Wettanbieter mit EU-Lizenz ihre Produkte in Deutschland anbieten dürfen, sah sich der deutsche Staat 2012 gezwungen, den hiesigen Sportwetten-Markt zu liberalisieren.
Wo ein legaler Markt geschaffen ist, darf der Staat natürlich auch zur Kasse bitten. Dies äußert sich in Form der Wettsteuer, laut der bei jeder Wette 5% des getätigten Einsatzes an den Fiskus abzutreten sind.
Wie wirkt sich die Sportwetten Steuer auf Wettgewinne aus?
Wird der Wetteinsatz als Berechnungsbasis herangezogen, so gilt für den Bookies der vom Kunde definierte Betrag als Bruttobetrag – also inklusive Wettsteuer (Wetteinsatz = 105 %). Er reduziert den Betrag um fünf Prozent und definiert diesen als den eigentlichen Wetteinsatz (= Nettowetteinsatz).
Wettanbieter, die hingegen den Bruttogewinn als Berechnungsbasis heranziehen, schlagen in der Berechnung die Wettsteuer auf (Wettgewinn = 100 %). Sie nehmen nämlich den vom Kunden für den Wetteinsatz definierten Betrag auch als jenen, den sie dem Finanzamt melden.