Wer sich mit der Sportwette befasst, der sieht sich zwangsläufig mit dem Thema „Wahrscheinlichkeit“ konfrontiert; nämlich mit der Frage nach der Wahrscheinlichkeit, mit der ein bestimmtes Ereignis eintritt.

Im Zusammenhang mit Sportwetten sind dabei folgende Wahrscheinlichkeiten relevant:

  1. die subjektive Wahrscheinlichkeit,
  2. die mathematische bzw. statistische Wahrscheinlichkeit und
  3. die Wahrscheinlichkeit, wie sie die Wettquote des Wettanbieters zum Ausdruck bringt.

Bei ersterer handelt es sich um eine persönliche Einschätzung, die auf einer mehr oder weniger willkürlichen Mischung aus Bauchgefühl, persönlichen Erfahrungswerten und Beobachtungen, Wissen über aktuelle sportliche Form und über Ausfälle und ähnlichem basiert.

Zweiteres bezieht sich auf die Stochastik, die sich als Teilgebiet der Mathematik mit der Wahrscheinlichkeitsrechnung und der Statistik befasst.

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Wahrscheinlichkeiten bei Sportwetten: Mathematische Einführung

In der Wahrscheinlichkeitstheorie ist die Wahrscheinlichkeit definiert als die Zahl für die Häufigkeit, mit der ein Ereignis im Rahmen eines Zufallsexperiments eintritt.

Das Werfen einer Münze, eines Würfels oder auch eine Lottoziehung stellen ein solches Zufallsexperiment dar.

Zentrale Begriffe der Wahrscheinlichkeitstheorie sind „Ereignis“ und „Ausfälle“.

Ein Ereignis kann es beispielsweise sein, eine gerade Zahl zu würfeln. Ausfälle hingegen bezeichnen die verschiedenen möglichen Ergebnisse eines Zufallsexperimentes. Im Falle des Würfelns wären das die Augenzahlen eins bis sechs.

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Die Wahrscheinlichkeitsrechnung baut auf eine bestimmte Wahrscheinlichkeitsverteilung auf. Diese besagt, wie sich die Wahrscheinlichkeiten auf die möglichen Zufallsergebnisse verteilen.

Bei den genannten Zufallsexperimenten beispielsweise haben alle Ausfälle die gleiche Wahrscheinlichkeit (Auge/Zahl beim Münzwurf in etwa 50:50). Es handelt sich also um eine Gleichverteilung.

Ist die Wahrscheinlichkeit für die Ausfälle klar, so lassen sich viele Fragen durch mathematische Berechnung beantworten.

Beispielsweise: Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit eine ungerade Zahl zu würfeln? Wenn mit zwei Würfeln gewürfelt wird, dann ist die Wahrscheinlichkeit die Augensumme 5 zu erhalten wie groß? Usw. Dies sind bereits einfache Beispiele der Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Für die Sportwette könnte dies, ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung für die einzelnen Wetttipps eruiert, bedeuten, die Wahrscheinlichkeit zu errechnen, mit der 5 aus 5 Wetttipps aufgehen, mit der 4 aus 5 Wetttipps aufgehen, und so weiter.

Mit Wahrscheinlichkeitsrechnung zum Erfolg

Die Wahrscheinlichkeitsrechnung könnte also für den Spieler ein hilfreiches Tool sein. Sie setzt aber wie gesagt voraus, dass die Wahrscheinlichkeitsverteilung bekannt ist. Bei den genannten Zufallsexperimenten haben alle Ausfälle die gleiche Wahrscheinlichkeit.

Auf Sportwetten und ihre Ausfälle (bspw. 1-x-2 bei Fußball-Matchwetten) trifft das freilich aufgrund der unzähligen Einflussfaktoren nicht zu.

Auch die Wahrscheinlichkeitstheorie kennt einige unterschiedliche Verteilungen bei den Wahrscheinlichkeiten, wie beispielsweise Normalverteilung oder Studentsche t-Verteilung, doch keine kann, ebenso wie die Gleichverteilung, einfach so heran gezogen werden.

Stattdessen empfiehlt es sich, die Erkenntnisse der Statistik für erfolgreiche Wetten fruchtbar zu machen.

Die Statistik versucht aus gesammelten Daten Schlussfolgerungen zu ziehen. Dabei kann es darum gehen, aus einer Stichprobe heraus auf die Gesamtheit, oder auch auf Basis vergangener Ereignisse auf künftige zu schließen.

icon statistik

 Im Falle der Sportwette bedeutet dies, statistische Kennzahlen, wie beispielsweise das arithmetische Mittel, auch unter dem Terminus Durchschnitt bekannt, heranzuziehen, um eine Prognose abzugeben.

Ist beispielsweise aus einer statistischen Auswertung bekannt, dass 26% der Bundesligaspiele seit Anbeginn mit Unentschieden geendet haben, 40% mit dem Sieg der Heimmannschaft und 34% mit dem Sieg der Gastmannschaft, so könnten diese Werte als Wahrscheinlichkeitsverteilung für Bundesligaspiele herangezogen werden.

Wer spezifischer werden, sich also auf eine bestimmte Paarung konzentrieren möchte, der kann beispielsweise deren Performance unter die Lupe nehmen.

„Verfeinern“ der statistischen Wahrscheinlichkeitsverteilung bei Sportwetten

Die statistisch ermittelte Wahrscheinlichkeitsverteilung zumindest im Hinterkopf zu behalten, kann in keinem Fall ein Fehler sein.

Weiter verfeinern lässt sich diese Verteilung durch Berücksichtigung anderer Faktoren. Dazu zählen auch die eingangs erwähnten persönlichen und „teamimmanenten“ Faktoren, deren Gewichtung und Einflussnahme subjektiv mit Erfahrung und Bauchgefühl einzuschätzen sind.

Um die Wahrscheinlichkeit des Ausgangs eines Fußballspiels mit Hilfe von Statistiken abzuschätzen, können unter anderem folgende Informationen verwendet werden:

  • bisherige Saisonleistung Heimmannschaft/Gastmannschaft
  • durchschnittliche Performance Team/Gast in den direkten Begegnungen
  • durchschnittliche Performance Team/Gast in den direkten Begegnungen bei gleicher Rolle (Heim/Gast)
  • durchschnittliche Heim/Auswärtsperformance Heimmannschaft/Gastmannschaft
  • Ausfälle wichtiger Leistungsträger
  • sportliche Form Heimmannschaft/Gastmannschaft
  • usw.

Ist die Wahrscheinlichkeitsverteilung ermittelt, so können anschließend beispielsweise Value Bets ausgemacht werden. Solche Tipps mit signifikanter Wahrscheinlichkeit und guter Quote können auch in eine Langzeitstrategie, wie beispielsweise eine Progression, eingebettet werden.


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Als Drittes ist nun auch noch jene Wahrscheinlichkeit zu nennen, die aus den Wettquoten der Wettanbieter spricht.

Quoten & Wahrscheinlichkeit

Um diese Wahrscheinlichkeit verwertbar zu machen, ist eine einfache Rechnung vorzunehmen:
 

Wahrscheinlichkeit = 1 / Dezimalquote

Wer die “Dezimalquote” mit 2,00 ersetzt erhält auf diese Weise 0,50 zum Ergebnis. Folglich repräsentiert der Tipp eine Wahrscheinlichkeit für einen Eintritt des Ereignisses von 50 Prozent.

 
Um diese Einschätzung des Wettanbieters aber richtig einordnen zu können gilt es zu wissen, dass Buchmacher ihre Quoten nicht allein auf Basis der Einschätzung von Ausgängen kalkulieren.
 

icon eins

Sie müssen darüber hinaus auch berücksichtigen, wie sich die Wetteinsätze der Tipper auf die unterschiedlichen Wettausgänge eines Marktes verteilen. Schließlich möchte der Anbieter in jedem Fall – also unabhängig davon, welcher Tipp sich als richtig erweist – eine Wirtschaftlichkeit des Angebotes sicherstellen (“balanced book”).


icon zwei

Was folglich auch noch Eingang in die Kalkulation der Buchmacher findet, ist die eigene Gewinnspanne, die für gewöhnlich zwischen zwei und sechs Prozent angesiedelt ist.


icon drei

Zudem ist das Kalkül zu bedenken, das Wettanbieter in einigen Fällen veranlasst, die Quote etwas anzuheben, um im Konkurrenzvergleich das beste Angebot zu offerieren. Diese Praxis findet häufig bei Favoritenquoten oder Quoten für Tipps auf namhafte Teams Anwendung.
 

Nichtsdestotrotz spiegeln Quoten in ihrer Tendenz eine realistische Wahrscheinlichkeitsverteilung wider und können daher als Gradmesser fungieren!

Alle Wettstrategien im Überblick: